Drei Dinge sollte man in den Everglades im Sommer dabei haben: Mehrere Dosen Mückenschutzspray, ausreichend Wasser und eine gute Kopfbedeckung. Wir waren gut vorbereitet, der Bollerwagen der Kids hatte sogar als Upgrade ein Moskitonetz erhalten. Wir kamen an und die Mücken stürzten sich mit Begeisterung auf uns. Allerdings nur so lange, bis sich alle so heftig eingesprüht hatten, dass man uns aus hundert Meter Entfernung hätte riechen können. Fortan sollte sich keine Mücke mehr in unsere Nähe trauen.
Aber die größeren Tiere, wegen denen wir ja eigentlich gekommen waren, machten sich zunächst ziemlich rar. Wir folgten dem Anhinga-Trail, benannt nach einem hier häufig vorkommenden Vogel. Es dauerte eine ganze Weile und dann war es soweit: Wir erblickten den ersten Alligator. Es folgten viele, viele Riesen-Heuschrecken, Schildkröten mit Schnorchelnase und ohne, Eidechsen und immer größere Alligatoren. Ganz am Ende konnten wir sogar noch den Namenspatron dieses Rundwanderwegs bei der Nahrungssuche beobachten. Der Anhinga kann sehr gut tauchen, um seine Beute, kleine Fische, zu fangen.
Mittlerweile machte uns die Hitze ganz schön zu schaffen. Alle waren froh, für eine Dreiviertelstunde der Sonne zu entfliehen, um im wohltemperierten Auto nach Flamingo zu fahren. Dort angekommen herrschte allerdings gähnende Leere und außer einer kleinen Kokosnuss und dem Neid auf die wenigen Bootsbesitzer, die den Sonntagnachmittag dazu nutzten, aufs Meer hinaus zu fahren, blieb vor allem eins im Gedächtnis haften: Das Moskitometer im Visitor-Center stand auf der höchsten Stufe "Hysterical"!
Dass Moskitos beileibe nicht die einzige Spezies sind, die in Florida Jagd auf Menschen macht, mussten wir dann am Hotelpool feststellen. Ein paar wildgewordene Amseln verwechselten Matteos aufblasbaren Schwimmreifpinguin mit einem unliebsamen Artgenossen und stürzten sich mit lautem Geschrei und ätzender Munition auf uns. Und darauf waren wir nun wirklich nicht vorbereitet.
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