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Fathers Day/Edisons Haus

Heute war ein ganz besonderer Tag für mich. Ich durfte zum zweiten Mal in diesem Jahr den Vatertag feiern. Wie denn das? Naja, am dritten Samstag im Juni begehen die Amerikaner diesen Ehrentag für alle Väter. 


Und so erhielt ich freien Eintritt in die "Edison and Ford Winter Estates". Dies sind die Anwesen, die die beiden berühmten Herrschaften Thomas Alva Edison und Henry Ford im Winter hier in Ft. Myers/Florida bewohnten, wenn es ihnen in den Nordstaaten zu kalt wurde. 


Wer glaubt, dass der berühmte Erfinder und der Gründer der bekannten Automarke hier etwa in der Sonne gefaulenzt haben, während in Detroit Autos vom Fließband liefen, täuscht sich ganz gewaltig. Hier wurde genauso getüftelt und geplant, nur eben unter angenehmeren Arbeitsbedingungen: 

Wir bestaunten einen privaten Pool, den "Tom" bauen ließ, weil der Familie die Fahrt in den nahen Club zum Baden auf Dauer zu lästig wurde - für damalige Verhältnisse geradezu luxuriös! Wir schlenderten durch die beeindruckende Parkanlage voller tropischer Pflanzen und Gummibaumriesen - Thomas Edison war nicht nur ein begnadeter Erfinder sondern auch leidenschaftlicher Botaniker. Und wir nahmen Einblick eben auch in eine große Halle, die offiziell als Labor bezeichnet wurde, in der aber zusätzlich eine komplette Maschinenanlage zur Metallbearbeitung untergebracht war.


Als Hintergrund muss man wissen, dass Thomas Edison so eine Art Mentor von Henry Ford war. Edison wohnte hier bereits einige Jahre, als sich für seinen Freund Ford die Gelegenheit zum Kauf eines benachbarten Hauses auf dem gleichen Grund bot. Es überrascht daher nicht, dass Edisons Einrichtungen hier dominieren und Ford "nur" über ein Haus und eine Garage verfügte. 


Nicht nur die Häuser und Gärten sondern auch das angrenzende Museum bot Einiges zum Staunen und Erleben. Während des Rundgangs wurden wir alle geradezu angesteckt vom Erfindergeist, der durch die vielen Geschichten aus dem Leben der beiden Herren geradezu greifbar wurde. Wer weiß schon, dass der Botaniker Edison zusammen mit einem Herren namens Firestone an der Gewinnung einer günstigen Alternative zum Kautschuk arbeitete, der Anfang des 19. Jahrhunderts sehr teuer war und Gummi zu einer Rarität werden ließ? Oder dass wir Edison nicht nur die Glühbirne verdanken sondern z.B. auch die Alkaline-Batterie? In nahezu jedem Gebiet war er erfinderisch tätig - von Kinoprojektoren über Telegraphen bis hin zu Regalsystemen für chemische Substanzen.

Bei Henry Ford stand ganz klar das Automobil im Vordergrund und wir konnten einige seiner berühmtesten Kreationen betrachten. Die Ausstellung zeigte u.a. das berühmte Modell-T und seinen Nachfolger, das Modell A.

Für die Kinder gab es auch jede Menge zu entdecken, so z.B. einen Trickfilm, der sehr anschaulich die Erfindung der Glühbirne zeigte, oder eine Malstation, wo sie mit Wachsmalstiften auf ganz geniale Weise Reliefzeichnungen von Gummibaumblättern anfertigen konnten.


Und so verwundert es nicht, dass Matteo letztendlich so begeistert war, dass er uns auf der Rückfahrt ins Motel pausenlos seine Ideen und Erfindungen erzählte. So wie es scheint, geht es bei ihm eher in Richtung Luft- und Raumfahrttechnik. Der Ausflug nach Cape Canaveral steht uns noch bevor.


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