Viele sagen immer, dass sie sich SeaWorld nicht ansehen würden, weil die Haltung der Wale ja Tierquälerei ist. Diesem Argument kann man nichts entgegensetzen und diese Meinung muss man auch akzeptieren.
Aber ich habe heute auch gesehen, wie beeindruckt meine Kinder von den Tieren waren. Matteo mit seinen fünf Jahren versteht sehr wohl, dass man diese Tiere und unsere Weltmeere schützen und bewahren muss. Sie sehen und erleben zu dürfen hat er nicht etwa als Zirkusshow wahrgenommen, sondern vielmehr haben sie ihn so beeindruckt, dass er sich sicher auch zukünftig für deren Erhaltung einsetzt. Und wenn es nur dadurch ist, dass er beim Einkauf darauf achtet, dass Mama und Papa keine unnötigen Plastiktüten benutzen. Die Manatee-Rettungsstation hatte den gleichen Effekt. Die tiefen, durch Bootsschrauben verursachten Narben der Tiere haben ihn fast zum Weinen gebracht. Ich denke, dass es wichtig ist, den Menschen diese Dinge begreiflich zu machen. Dies hier ist ein Weg. Ob es der goldene ist, mag bezweifelt werden.
Überhaupt hat sich SeaWorld in den letzten Jahren durch immer strengere Auflagen, was die Haltung der Tiere angeht, mehr und mehr zum Freizeitpark verwandelt. Man wirbt eher mit den tollen Achterbahnen denn mit den Orca-Shows. Für unsere Tagesplanung war das eine zusätzliche Herausforderung. Denn selbst wenn unser Großer nur wenige der Fahrgeschäfte schon fahren darf, die erlaubten wollte er dann alle mitnehmen. Und zwar gleich nach dem Eintritt in den Park. Gleichzeitig aber gibt es feste Zeiten für die Shows, die vor allem Mama und Papa sehen wollten. Und auch Madita sollte ja nicht zu kurz kommen. Gar nicht so einfach also.
Aber ich denke, wir haben es gut hinbekommen, und jeder kam auf seine Kosten: Ein bisschen Vergnügungspark, viele Tiere und zwei Shows. Und eine nahezu unerträgliche, schwüle Hitze von 36 Grad bei über 90% Luftfeuchtigkeit.
Die entluden sich dann auch zum Ende der Seelöwen-Show in einem heftigen Gewitter. Wir flitzten zu unserem Bollerwagen, um diesem das Raincover zu verpassen, damit wenigstens die Kinder trocken bleiben konnten, aber es war weg. Wir hatten es verloren. Also stellten wir uns unter. Aber es wollte und wollte nicht aufhören zu regnen. Nach einer dreiviertel Stunde Warterei mit zwei ruhelosen Kindern zog Mama entnervt von dannen, um das Raincover zu suchen. Eine dreiviertel Stunde und ein blutiges Kinderknie später zogen wir anderen drei hinterher, die Warterei wurde zu lang. Wir trafen Mama, durchnässt wie ein Pudel aber ohne Regenschutz. Also los, schnell zum Ausgang, bevor das Stoffdach unseres Bollerwagens den Regenmassen nicht mehr standhielt.
An der Information dann doch nochmal ein Halt, vielleicht war unser Verdeck ja bereits gefunden und abgegeben wurden? Selbstlos und ohne Regenschutz stellte sich Ines erneut in den Regen, um in der Schlange zu warten. Regenschirme und Überzieher waren längst vergriffen, hätten ihr aber auch nichts mehr genützt.Und während die Kinder derweil durch die Pfützen sprangen, um sich von oben und unten nass zu machen, hatte Mama tatsächlich Erfolg! Wir hatten den Regenschutz für den Wagen wieder. Matteo und Madita wurden in trockene Klamotten gesteckt und wir konnten sie trocken zum Auto befördern. Die neidischen Blicke der Amis waren erneut unser.
Auf dem dann eigentlich kurzen Rückweg von 10 Meilen hatten indes auch wir ausreichend Zeit zum Trocknen. Aufgrund des anhaltenden Regens flohen alle Besucher gleichzeitig auch aus den angrenzenden Vergnügungsparks und jedweder Weg zurück zum Hotel war verstopft.
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