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Eine Bootsfahrt...

Heute wollen wir die Robben der Nordsee mit dem Schiff besuchen. Weiter draußen auf dem Meer, und daher nur per Schiff zu erreichen, liegen sogenannte Robbenbänke. Dort halten sich die Robben auf, wenn sie nicht gerade in der Nordsee schwimmen. 


Dichter Nebel liegt über Butjadingen, so wie in vergangenen Tagen auch schon. Wir sind froh, dass es nicht regnet, und hoffen, dass sich die Sonne noch durchkämpfen kann. Am Hafen im friesischen Hooksiel angekommen, sieht es immer noch sehr trübe aus. Man kann nur wenige hundert Meter hinaus auf Meer blicken. Die ganze Nordseeküste scheint heute in dichten Nebel gepackt, auf Butjadingen, in Friesland und anderswo.


Am Ticketschalter sagt man uns, dass das Schiff nur ablegt, wenn der Nebel verschwindet. Wir bezahlen erst mal und glauben daran, dass es so kommen wird. Schließlich ist ja noch eine ganze Stunde Zeit. 


Da können wir ja in Ruhe Mittag essen gehen. Die einzige Möglichkeit dazu hier am Hafen ist ein Fischimbiss. Beide Zillmänner freuen sich auf ein Fischbrötchen. Unsere Frauen kommen nicht zu kurz, für Fischverweigerer gibt's hier sogar Schnitzel mit Pommes. Die ganze Zeit über beobachten wir das Wetter, jeder Sonnenstrahl wird bejubelt. So langsam scheint es tatsächlich aufzuziehen.


Als wir das Ausflugsschiff in den Hafen einfahren sehen, hat sich der Nebel etwas gelichtet. Wir können das Schiff besteigen. Der Kapitän sagt uns, dass wir die Fahrrinne der großen Containerschiffe durchqueren müssen, um zu den Robben zu gelangen. Dies ist bei Nebel riskant. Wir legen ab und er wird später entscheiden, ob wir es wagen können. 


Wir fahren an großen Muschelzuchten vorbei, wo Miesmuscheln gezüchtet werden. In der Ferne sehen wir bereits die ersten großen Schiffe. Leider zieht es sich wieder zu, und wie zu erwarten war, bricht der Kapitän den Versuch ab. Das Risiko ist bei diesen Sichtverhältnissen wohl einfach zu groß. Und wer weiß, ob wir so überhaupt Robben hätten beobachten können?


Schade. Wir sind alle ziemlich enttäuscht. Und was nun? Einfach zurück in den Hafen?


Die Crew holt ein großes Netz heraus, welches seitlich am Schiff befestigt wird. Das wird für eine kurze Weile während der Fahrt durchs Wasser gezogen. Und dann schauen wir mal, was hier so alles in der Nordsee rumschwimmt. In einer großen Kiste präsentiert uns dann der Kapitän all die großen und kleinen Bewohner des Meeres, die sich in unserem Netz verfangen haben. Alle Kinder an Bord sind sofort Feuer und Flamme, sie alle scharen sich um die Kiste. Ausführlich erklärt uns der Kapitän, warum ein Seestern fast ausschließlich aus Muskeln besteht, was einen Steinpicker von anderen Fischen unterscheidet, und warum man eine Schwimmkrabbe nicht ärgern sollte. Die Tiere dürfen angefasst und begutachtet werden. Der Kapitän beantwortet geduldig jede Frage seiner wissbegierigen Zuhörerschaft. Natur zum Erleben und Anfassen - das bringt Kinderaugen zum Leuchten, mindestens genauso wie Robben. Auch der eine oder andere erwachsene Fahrgast kann offensichtlich gar nicht genug kriegen von all dem Meeresgetier.


Viel zu schnell ist unsere Fahrt zu Ende. Trotz der Wetterumstände hat die Crew ihr Bestes gegeben und aus der Fahrt ein unvergessliches Erlebnis für uns alle gemacht.



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