· 

Wieder heimwärts

Mit ein bisschen Wehmut verabschiedeten wir uns von der Nordsee. Als Erinnerung suchten sich Matteo und Madita beide ein kleines Souvenir aus. Ein Krabbenkutter und eine kleine Schneekugel mit Leuchtturm, das passt ja ganz gut.


Mit einem Zwischenstopp in Hamburg sollte es nun wieder nach Hause gehen. Onkel Christoph ließ uns in seiner Wohnung übernachten. Welch Vorfreude bei den Kindern! Und auch wir freuten uns auf ein Wiedersehen mit Metzners. 


Vor allem Madita konnte es gar nicht erwarten, Onkel Christoph wiederzusehen. Ob sie sich wirklich noch an ihn erinnern konnte aus dem letzten Jahr? Irgendwie bezweifelten wir das ein wenig. Und als er dann unten auf der Straße vorm Auto stand, schien es erst so, als hätten wir Recht gehabt. Ganz schnell aber taute unsere Kleine auf. Sie konnte von Onkel Christoph gar nicht genug bekommen. Christoph hier, Christoph da, beim Stadtbummel ließ sie seine Hand auf jeden Fall nicht los. Ein bisschen erinnerte mich das an Onkel Andi. Irgendwie scheinen Onkels eine besondere Aura auszustrahlen. Oder vielleicht haben unsere Kinder auch einfach ganz besonders nette erwischt. 


Onkel Christoph zeigte uns seine Arbeit und dann müssten wir erst einmal was essen gehen nach der langen Autofahrten. Die Hamburger im Burgerladen schmeckten superlecker, Matteo fand sie besser als die bei McDonalds. Tief betrübt hat ihn hingegen ein Obdachloser, der auf der Straße schlief. Das passte nicht in sein kindliches Weltbild, dass jemand kein zu Hause hat. "Aber warum lassen wir ihn dann nicht bei uns schlafen?" Auf manche Kinderfragen hat man einfach keine passende Antwort, weil man in dem Moment nicht ehrlich genug sein kann. Nachdem ich ihm erklärt hatte, dass sich Obdachlose meistens ihren Lebensunterhalt erbetteln müssen, durfte er dem nächsten einen Euro schenken. Beide strahlten übers ganze Gesicht.


Am Nachmittag besuchten wir Metzners. Das neuste Familienmitglied, die kleine Toni, war auch gerade zu Besuch. Wir alle staunten, wie gut sie sich gemacht hat, wo sie doch so einen schweren Start ins Leben hatte. Die drei Kinder stellten das Haus "auf den Kopf". Ute und Heinz ertragen es mit stoischer Gelassenheit, selbst als Matteo darum bat, mit einem der vielen Porsche-Automodelle aus Heinz Sammlung spielen zu dürfen. 


Zusammen mit Christoph und Heinz machte ich mich alsbald auf zum Nordderby. Der HSV traf auf Werder Bremen. Ich weiß nicht genau, wie lange ich bereits nich mehr in einem Fusballstadion zu einem Spiel war. Es war sehr beeindruckend, in einem dieser Fußballtempel stehen und dem Spiel so nah sein zu dürfen. Am Ende blieb es leider bei einem kläglichen 0:0, das Spiel jedoch war trotzdem sehr spannend und kurzweilig.


Als wir dann um kurz vor zehn wieder in Christophs Wohnung waren, fielen wir alle todmüde ins Bett. Am nächsten Morgen starteten wir nach einem gemeinsamen Frühstück mit Christoph zur letzten Etappe. Wieder heimwärts. 


Kommentar schreiben

Kommentare: 0