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Badeverbot

Was haben wir heute geplanscht! Ganz spät sind wir aus den Betten gekrochen zwar, aber dann haben wir den ganzen Vormittag, Mittag und Nachmittag am Pool verbracht. Aber so schön leer wie an den Tagen zuvor ist es nun nicht mehr. Plötzlich ist es hier recht voll geworden. Hilfe! Die Italiener kommen!! Offenbar sind jetzt Ferien. 

Und sofort geht die Party los: Am Pool, abends auf der Bühne und sonstwo. Die Begeisterungsfähigkeit der Italiener ist phänomenal. Während der gemeine Deutsche das Animationsprogramm eher argwöhnisch beäugt, gehen die hier ab wie Schmidts Katze. Sonst tun einem die Animateure häufig leid, wenn sie verzweifelt versuchen, die Leute zu begeistern und zum Mitmachen zu bewegen, aber hier müssen sie sich da keine Gedanken machen. 

Wie auch immer, Madita merkte man irgendwann an, wie müde sie war, es fehlte eine Menge Schlaf. Da schnappte sie sich plötzlich ein Handtuch, deckte sich zu und schlief über zwei Stunden auf der Decke. 

Abends haben wir dann einen weiteren Spielplatz erkundet und wollten Makkaroni mit Tomatensauce zum Abendbrot essen. Da klagte Matteo plötzlich über Schmerzen am Pullermann. Irgendwie sah es nicht ganz in Ordnung aus, wir mussten was tun.  An der Rezeption konnte man uns schnell helfen, sie riefen einen Arzt an, der eine Dreiviertelstunde später da sein sollte. Auch am italienischen Nationalfeiertag offenbar kein Problem. 
Später dann erwartete uns in der Krankenstation ein älterer Dottore, der auch gut als Bocchia-Spieler auf dem Dorfplatz eines italienischen Bergdorfes hätte durchgehen können. Er war sehr nett und ruhig und sprach ein paar Brocken deutsch. Nach der Untersuchung schrieb er Matti eine Salbe und ein Antibiotikum auf und schickte uns zur örtlichen Apotheke. Wir waren froh, dass uns so gut geholfen wurde. 

Auf der Fahrt zur Apotheke gerieten wir dann noch ins wochenendliche Nachtleben des Küstenortes hier. Viele der neuangekommenen italienischen Touristen stürzten sich offenbar gleich am ersten Abend voll ins Getümmel. Auf der kurzen Strecke zurück nach Hause mussten wir ein paar Mal um uns und unser Auto fürchten. Laut fluchend quittierte ich die Dreistigkeit und Ignoranz dieses Völkchens im Straßenverkehr und fuhr mit Vollgas und quietschenden Reifen davon. Irgendwie kommt mir das im Nachhinein bekannt vor, Erinnerungen an Urlaubsfahrten aus meiner Kindheit wurden wach. Was hat Papa nicht immer geschimpft auf diese „Holzköpfe“...

Leider werden wir an den nächsten Tagen erst einmal eine Badepause einlegen müssen. Matti darf mindestens einen Tag nicht ins Wasser. Mal sehen, wie gut es heilt. Wir werden morgen und übermorgen wohl was unternehmen. 

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