Autofahren in Italien

Egal ob auf der Autobahn, im Stau oder in der Stadt: Man sieht hier wirklich jeden zweiten während der Fahrt auf dem Handy rumtippen. Ob WhatsApp oder andere Dinge, da gerät das Fahren doch zur Nebensache. Die fahren hier nicht Auto und tippen nebenbei. Nein! Die tippen hier und fahren nebenbei!! Und wehe dem, der den Handyfritzen dabei stört! Ihn etwa „schneidet“, weil man sein Geschlängel nicht mitfährt, sondern auf Spur bleibt. Da wird man glatt angehupt - wohl weil er (oder sie) nun eine wichtige Nachricht verpasst hat. 

Die Italiener und der Straßenverkehr, keine wirklich harmonische Verbindung. Beispiel gefällig? Na gut, nehmen wir das Thema Stau:

Es ist ja wirklich ärgerlich, warten zu müssen. Also warum nicht handeln? Wo sich vorher drei Spuren zu einer zusammenfinden mussten, werden kurzerhand fünf aufgemacht. Das muss doch nun schneller gehen, oder? 

Und noch einer, Thema Sicherheitsabstand: 

Wofür lässt man eine Lücke zum Vordermann? Na ganz klar, damit sich da ein anderer noch kurz entschlossen hereindrängeln kann. Und hierbei entdeckt der/die italienische Autofahrer/-in Lücken, wo eigentlich keine waren. 

Achso, und um zum Ausgangspunkt zurückzukehren: Das alles machen die hier eben mal so nebenbei, den Blick konzentriert aufs Smartphone gerichtet. 

Die Polizei, die nach landläufiger Meinung die Einhaltung der Verkehrsregeln zu überwachen hat, scheint in Italien geradezu zur Lachnummer degradiert zu werden. Verkehrskontrollen haben wir hier nicht mal aus der Ferne beobachtet. Stattdessen überall diese Schilder: „Polizia Stradale, controle elettronica velocida“ und Attrappen von Blitzern. Und daran vorbei preschen die Italiener - wahrscheinlich lauthals lachend oder eifrig tippend - mit doppelt überhöhter Geschwindigkeit.