Der Kalkberg in Bad Segeberg ist alljährlich Spielstätte und Kulisse für die berühmten Karl-May-Spiele. Wer hätte gedacht, dass er außerdem noch faszinierende nächtliche Geschöpfe beherbergt?
Jedes Jahr ab Ende August versammeln sich hier tausende Wasserfledermäuse, um in den Höhlen des Berges ihr Winterquartier aufzuschlagen.
Während des Winterschlafs ist die Kalkberghöhle zwar für Besucher gesperrt, die benachbarte Fledermaus-Erlebniswelt Noctalis bietet
zum Glück aber das ganze Jahr über interessante Einblicke in die Welt der Flugkünstler.
Was haben wir nicht wieder alles gelernt? Dass es Fledermäuse gibt, die im Flug Fische fangen wie Vögel. Oder welche, die
Blütennektar fressen, indem sie die Blüten wie Kolibris anfliegen. Man konnte sich sogar ein Bild davon machen, wie die Fledermaus ihre Beute mit den Ohren „sieht“. Einen großen Teil der
Ausstellung erkundeten wir mithilfe einer Taschenlampe, wie Fledermausforscher in einer Höhle eben. Und überall konnte man bei genauem Hinsehen kleine, ausgestopfte Exemplare heimischer
Fledermausarten entdecken. Übrigens gibt es 25 nachgewiesene Fledermausarten in Deutschland.
Zwischendurch lauschten wir der Geschichte von Fleck und Flotte, zwei kleinen Mäusen, die sich in Fledermäuse verwandeln, um den
scharfen Klauen des Katers Krall zu entkommen.
Währenddessen stürmte es draußen. Der Regen peitschte über das Land. Für die Norddeutschen ist erst Sturm, wenn die Schafe keine
Locken mehr haben. Und Regen ist erst, wenn die Heringe auf Augenhöhe vorbeischwimmen. Aber wir sind eben keine Norddeutschen und so blieb uns von der Stadt Bad Segeberg abseits der
Fledermauswelten nichts außer dem Panorama, das man vom Kalkberg aus hat. Immerhin haben wir uns getraut, bei diesem Wetter dort heraufzukraxeln.
Der Rest des Tages stand weiter im Zeichen der Fledermäuse. Matteo und Madita durften sich zwei Plüschtiere als Andenken mitnehmen,
welche bis zum Schlafengehen bei Rollenspielen immer wieder all das erlebten, was die Kinder in der Ausstellung so über Fledermäuse erfahren hatten. Kaum zu Hause angekommen, wurden sie abgemalt.
Und weil Fledermäuse nicht in Betten schlafen, hängten sich beide kopfüber an die Leselampen darüber.
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Zillmann Astrid (Mittwoch, 24 Oktober 2018 20:16)
Zweiter Versuch - Hallo liebe Quallenretter, Fledermausentdecker, Achterbahnfahrer an der Ostseeküste! Haben alle Berichte gelesen, die herrlichen Fotos angeschaut. Viel Spaß noch die letzten Tage wünschen euch eure Ellis, Opa und Oma.