Bereits beim ersten Spaziergang am Tag unserer Ankunft hier hatten wir sie entdeckt. Alt und ehrwürdig, mit vier riesigen Masten und über einhundert Meter lang, eine Augenweide von einem Segelschiff
- die Passat. Ihr Liegeplatz befindet sich im gleichnamigen Hafen wenige Meter von unserer Wohnung entfernt. Wir müssen nur dem neu errichteten Holzsteg entlang des Segelboothafens folgen und schon
sind wir da.
Seit fast zwanzig Jahren nun hat sie - nach einer aufwändigen Instandsetzung Ende der Neunziger Jahre - ihren endgültigen Liegeplatz
hier in Travemünde. Heute nun hatten wir die Gelegenheit, diese Schönheit zu besichtigen.
Der Segler war Teil einer ganzen Flotte von Viermastern, die Anfang des 20. Jahrhunderts gebaut wurden. Ein anderes Mitglied der
sogenannten Flying-P-Liner, denn alle Namen begannen mit P, war die Priwall, benannt nach dieser Halbinsel hier, an deren Küste nun die Passat liegt. Die Priwall existiert nicht mehr, sie wurde
bei einem Schiffsbrand zerstört.
Die Passat ist unheimlich interessant, ihre bewegte Geschichte und die bewegenden Geschichten ihrer Besatzungsmitglieder werden sehr anschaulich in
einer kleinen Ausstellung im Inneren des Schiffes erzählt. Beeindruckend ist auch die Technik, die riesigen Anker fanden vor allem die Kinder unglaublich. Ein Blick in den Laderaum zeigt, wieviel
Platz im Bauch eines solchen Segelschiffes vorhanden ist. Denn auch wenn die Passat immer wieder bei Wettfahrten gegen andere Großsegler antrat, so wurde sie doch hauptsächlich als Frachtschiff
eingesetzt.
Heute Abend, kurz vor dem Essen, überraschte uns Matti mit einem Bild des Segelschiffes. Madita musste ihm natürlich gleich nacheifern. Auf jeden
Fall wird die Passat bei uns allen in lebhafter Erinnerung verbleiben.
Kommentar schreiben