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Angekommen

Bei der Einreise wieder eine Kontrolle. „Das Anmeldeformular bitte! Sie haben keins? Dann füllen Sie dort drüben eins aus! Sofort! Gehen Sie!!“ 

Man stelle sich vor: Nach fünfzehn Stunden Reise kommst du abgehetzt und müde am Ziel an, deine Tochter kann nur noch getragen werden und sitzt zwischendurch auf dem Boden, damit man nach den Pässen kramen kann - und dann mault dich so ein weiblicher kanadischer Möchtegern-Aushilfssheriff so rüde an. Unsere Kommentare von wegen „a little bit more friendly please“ kommen mir im Nachhinein viel zu friendly vor. Der hätte ich am liebsten die Meinung gegeigt! Manche werden wahrscheinlich nur Polizist, um andere rumkommandieren zu können. 

Der Mietwagen ist schön geräumig, das Hotel in Ordnung. Die Fahrt dorthin allerdings völlig wirr. Wir verfahren uns und kommen einfach nicht mehr auf die Autobahn, alle Auffahrten fielen anscheinend Baustellen zum Opfer. Nebenbei kommen uns die Beschilderungen und Straßenmarkierungen hier ziemlich unverständlich vor oder sie sind gar nicht erst vorhanden. 

Montreal offenbart sich auf den ersten Blick als ziemlich hässliche Stadt. Dieser ganze Beton, alles scheint mit Asphalt zugekleistert zu sein. Am Sankt-Lorenz-Strom gibt es schönere Ecken mit Parks. Und dann wieder kilometerlange Brücken aus Stahl und Beton - beeindruckend ja, aber nicht schön. Gäbe es hier keine Menschen, dann könnte die Stadt die Kulisse für einen postapokalyptischen Film sein. 

Morgen haben wir mehr Ruhe, bessere Nerven und können gelassener die Stadt erkunden. Sicher finden wir noch Gefallen daran. 

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