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Toronto

Die abendliche Hektik hat sich nun gelegt. Morgen fliegen wir wieder nach Hause, da hatten wir noch etwas zu wirtschaften. Auch wenn der Flug erst am späten Nachmittag geht, erfahrungsgemäß ist immer noch irgendetwas zu erledigen, oder etwas anderes geht schief. Da brauchen wir ein bisschen Vorbereitung, um entspannt in den Tag zu starten. 


Wir hatten heute einen fantastischen Tag in Toronto und haben wahnsinnig viel erlebt. Die ganze Stadt haben wir gesehen und sind in die Tiefen der Großen Seen abgetaucht. Aber der Reihe nach. 


Toronto empfing uns gestern mit Blechlawinen ungekannten Ausmaßes. Beton und Asphalt, wohin das Auge blickte. Sechsspurige Autobahnen sind eher die Regel denn Ausnahme. Wir waren froh, als wir im Hotel angekommen waren. Außer einem Einkauf, um dem fast schon täglichen Fastfood zu entkommen, war an nichts anderes mehr zu denken. 


Heute dann sind wir langsam in den Tag gestartet. Nachdem Matti seine Urlaubsgrüße an die Schule fertig geschrieben hatte, sind wir dann am späten Vormittag aufgebrochen. Mit der U-Bahn dauerte es eine ganze Stunde bis zur Union Station, dem Hauptbahnhof im Zentrum. 


Hier dann ist zum Glück alles versammelt, was Toronto zu bieten hat. Ein fantastisches Aquarium, was wir so noch nirgendwo anders gesehen haben. Nach vier Stunden sind wir draußen. Unsere wissbegierigen Kinder haben uns gerade den Rang abgelaufen, was Neugier und Entdeckungslust angeht. Sie wären wohl gerne noch länger geblieben. Matteo quasselt ununterbrochen, seine Energie ist unendlich - am Ende des Tages werden wir wieder weichgequatscht sein. Madita scheint sich in dieselbe Richtung zu entwickeln. 


Und dann stehen wir draußen, vor uns der riesige, alte Lokschuppen und alte Eisenbahnen und ringsherum Wolkenkratzer. Das alles überragt der 1976 eröffnete CN-Tower, mit 553 Metern Höhe war er für lange Zeit das höchste Gebäude der Welt. Da wollen wir hinauf, und zögern nicht lange. 


Es ist überwältigend. Allein die Fahrt mit dem verglasten Fahrstuhl außen am Turm hoch. Der Blick auf die Stadt, die sehr viele Hochhäuser hat. Züge, so klein wie Modelleisenbahnen, fahren in den Bahnhof ein. Es gibt einen Glasboden im Turm, den man betreten und durch den man bis nach unten schauen kann. Zum Glück hält er das Gewicht dreier Orcawale, bevor er bricht. Wir vier teilen uns einen großen Eisbecher mit Blick auf die Stadt, eine willkommene Pause auf 350 Metern. Danach fahren wir auf 447 Meter hoch und jetzt überragen wir wirklich alles hier bei Weitem. Höher kann man nicht mehr, denn da ist dann nur noch der nochmals hundert Meter hohe Sendemast. Aber was soll‘s, wie stehen auf einem der höchsten Gebäude der Welt! 


Einen Ausflug ins Hafenviertel schaffen wir nicht mehr, es ist nun schon sehr spät geworden. Von Toronto haben wir heute nicht viel gesehen, und doch haben wir alles gesehen. Irgendwie. Von oben. 

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