· 

Ins Mecklenburgische

Eine Woche an der kleinen Müritz - das wird in diesem Jahr der einzige Urlaub für uns werden. Sonst war der Herbst immer den Deutschlandurlauben vorbehalten, in diesem Jahr lassen wir es bereits im Sommer etwas ruhiger angehen. Immerhin wollen wir die Ferien mit einer krachenden Einschulungsfeier beenden! Und weil unser Herbsturlaub schon jetzt der Corona-Pandemie zum Opfer fiel, haben wir alle vier umso mehr der gemeinsamen Auszeit entgegengefiebert.


Diesmal gehen wir so entspannt wie selten auf Reisen. Mit nur dem nötigsten im Gepäck und unseren Fahrrädern ist das große Auto nur wenig beladen. Wenngleich Madita der Abschied von einigen Kuscheltieren sehr schwer fiel, konnte Matteo mit mir gemeinsam sie dann doch davon überzeugen, nur vier knuffelige Freunde mit auf die Reise zu nehmen. Nun aber los!


Gar nicht allzu lange nach dem Losfahren fühlten wir uns an die Fahrt nach Damp an der Ostsee im letzten Herbst erinnert. Man fährt los und alle Straßen sind frei. Je mehr man sich jedoch von Berlin entfernt, desto mehr Staus tun sich überall auf. Ganz fix fanden wir uns auf einer Landstraße wieder, nur um auch hier in einen Stau zu geraten. Glücklicherweise konnten wir diesen recht schnell hinter uns bringen. Es fühlte sich sehr entspannend an, dass es nun nur noch gut neunzig Kilometer bis zum Ziel waren, und nicht etwa fünfhundert. 


Durch Brandenburg fährt man am schönsten abseits der Autobahn, das zeigte sich auch uns spätestens heute. Das nördliche Brandenburg rund um Rheinsberg und die vielen Gewässer südlich der Müritz lohnten jeden Blick aus dem Fenster.


Wenig später waren wir schon am Ziel. Rechlin ist ein vergleichsweise kleiner Ort direkt an der kleinen Müritz gelegen. In einem zweistöckigen Reihenhaus am neuen Jachthafen bezogen wir unsere Ferienwohnung. Die Küchenzeile etwas klein aber ansonsten modern und geräumig - hier werden wir uns in den nächsten paar Tagen wohl fühlen. Als erstes haben wir den Brötchenbringdienst klargemacht, jeden Morgen gegen acht sollen nun frische Brötchen draußen an die Tür hängen. Hm, lecker!


Aufs Auspacken hatten wir zunächst keine Lust und so brachen wir erst einmal zu Fuss auf, um die nähere Umgebung zu erkunden. 

Es gibt einen kleinen Strand, wo das Wasser am Ufer mindestens hundert Meter weit hinein in den See einfach nicht tiefer als bis zu den Knien reicht. Dann ist es auch schon so trübe, dass man seine Füße nicht mehr sieht. Wir sind eben nicht am Meer. Aber wenn es wärmer wird in den nächsten Tagen, dann werden auch Matteo und ich das wagen, was Madita uns schon vorgemacht hat: Unterzutauchen. Auch probierten wir die Spielgeräte in der Nähe aus. Ich freue mich schon darauf, morgen auf der riesigen Wiese hinter den Strand die Frisbeescheibe segeln zu lassen.


Die Einkäufe erledigten wir mit dem Fahrrad beim Netto gleich um die Ecke. Oh Wunder, es gibt die nächste Sammelalbumaktion: Nach Ozeanien 6 und dem DFB-Sammelalbum zur ausgefallenen Fußball-Europameisterschaft nun Ozeanien 7 - die Kinder sind emsig dabei zu sammeln. Und wir kaufen ab sofort wieder bei Netto ein.


Zum Abendbrot hatten mir dann Nudeln mit Tomaten Soße, was sonst? Danach starteten wir zu einem kleinen Abendspaziergang ans Wasser. Dort konnten wir den Schwalben beim Segeln zusehen und Blessrallen beobachten. Matti bestaunte die Boote und suchte sich „seine" Lieblingsjacht aus.


Oh mein Gott - ich sitze hier auf dem Balkon und habe die Zeit vergessen. Alles ist still um mich herum. Jetzt aber ab ins Bett, ich freue mich auf frische Brötchen morgen, äh heute früh. 


Kommentar schreiben

Kommentare: 0