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Waren

Heute waren wir in Waren - wie komisch das klingt! Dabei wollten wir vor allem das Müritzeum besuchen. Wegen der langen Warteschlange vor dem Eingang entschlossen wir uns jedoch zunächst zu einem kleinen Stadtbummel. Vielleicht würde die Schlange am frühen Nachmittag kürzer sein?


So bummelten wir los, jeder mit zwei Kugeln Eis auf der Hand. Unser Weg führte uns durch schmale Gässchen, gepflastert mit groben Feldsteinen, und vorbei an alten Fachwerkhäusern aus Eichenholz und Lehm. An so mancher Ecke erläuterten Hinweistafeln die historische Bedeutung eines bestimmten Hauses, wie beispielsweise die des seit dem 17. Jhd. nahe der Kirche stehenden Schulgebäudes. An anderer Stelle fand sich eine kurze Einführung in die Bedeutung der Handpumpen für das mittelalterliche Waren.


Tatsächlich war die Warteschlange vor dem Müritzeum gegen ein Uhr mittags beträchtlich kürzer geworden. Also stellten wir uns an und mussten auch wirklich nicht allzu lange warten.

Wie überall so beherrscht auch im Müritzeum das Coronavirus Denken und Handeln. Die Maske ist Pflicht, Abstand einzuhalten ist geboten, jedoch bei den Besuchermassen nur auf dem Außengelände und im Gebäude der alten Sammlung wirklich schaffbar. Wer darauf hofft, dass die Coronaregeln für mehr Ruhe und Muße beim Museumsbesuch sorgen, sieht sich spätestens nach dem Ausfüllen des obligatorischen Anwesenheitszettelchens getäuscht. Nirgendwo wird gezählt, wie viele Besucher sich gleichzeitig drinnen aufhalten.


Aber das hat uns nicht davon abgehalten, alles in Ruhe zu beschnüffeln. Dabei offenbaren sich bei unseren Kindern große Unterschiede: Matteo kann manche Dinge gar nicht lange genug

ausprobieren, Madita testet meist nur schnell mal etwas an oder es interessiert sie erst gar nicht. Was wohl auch am Alter liegt, hoffentlich! Aber überhaupt, dieses kleine Früchtchen: Hat man sie mal eine Minute lang nicht im Blick, ist sie weg. Und es stört sie noch nicht einmal! Beim Warten in der Schlange hatte sie durch die große Glasfront des Gebäudes in den Souvenirshop gelinst und das Kuscheltier ihrer Träume entdeckt, einen großen hellblauen Gecko mit rosafarbenen Punkten. Fortan lag sie uns damit auf der Tasche. Schade dass von nun nichts anderes ihre Aufmerksamkeit derart zu fesseln vermochte wie die Aussicht auf ein Plüschtier. 


Dennoch wurde eines wieder ganz deutlich: Kinder wollen ausprobieren, befühlen, experimentieren. Sie wollen mit allen Sinnen etwas Neues erleben, um es zu verstehen. Und so waren genau die Ausstellungsstücke auch bei Madita und Matteo am beliebtesten, die etwas neues erlebbar machten.

Am Ende hielt dann jeder auch seinen Gecko in der Hand, na klar!


Auf dem Rückweg statteten wir noch dem Nationalpark einen Besuch ab. Östlich der Müritz gelegen, bietet er allen naturinteressierten, großen und kleinen Entdeckern die Möglichkeit auf einem Streifzug durch die Wildnis dem Trubel Warens zu entkommen.

In Federow erfuhren wir, dass die Müritz ein Brutgebiet für Fischadler ist. Am Mittwoch werden wir bei einer geführten Wanderung die Insektenwelt der Müritz näher kennenlernen.

Unsere Einkehr bei der „Bunten Kuh" war leider enttäuschend, was die Qualität der Speisen anging. Umso kurioser war das Federvieh, welches dort überall umher stolzierte.


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