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Trogir - unterwegs an Dalmatiens Küste

Dalmatiens Küstenstädte sind eine Augenweide, jede für sich. Wer je die Stadt Primosten von einem der Aussichtspunkte an der Küstenstraße aus gesehen hat, der weiß, was ich meine. Nur durch einen schmalen Streifen Land, gerade einmal breit genug für eine kleine Straße, mit dem Festland verbunden, erscheint dieses Inselstadt wie die perfekte Mittelmeeridylle. Die bekannteren Städte sind sicher Dubrovnik, Zadar, Sibenik und Split, welche allesamt eine bewegte, interessante Geschichte haben. Aber gerade die unbekannteren haben den Vorteil, dass sie mitunter authentischer sind, ursprünglicher und nahezu unverändert. 

Eine dieser Perlen im Mittelmeer war unser heutiges Ziel. Trogir, zwischen Sibenik und Split gelegen und benannt nach dem Stadtpatron und Bischof Sveti Ivan Trogirski, besitzt eine sehr gut erhaltene Altstadt, die vom restlichen Stadtgebiet durch einen vermutlich bereits durch die Griechen künstlich angelegten Graben abgetrennt ist. In Länge und Breite erreicht sie kaum fünfhundert Meter und war daher auch für uns bei sommerlicher Hitze gut zu erkunden. 

Und tatsächlich: Die vielen kleinen, verwinkelten Gassen, die Portale und Palais und nicht zuletzt der zentrale Platz, eingefasst von Kathedrale, Uhrenturm und Rathaus, erinnern so ein bisschen an Venedig. Nur dass das Wasser nicht durch sondern nur um die Stadt herum verläuft. In der Tat ließ das große Venedig während seiner Herrschaftszeit Trogir an der langen Leine und gab den größeren Städten an der dalmatinischen Küste den Vorzug. So war es auch zuvor unter den kroatisch-ungarischen Königen und selbst später unter österreichischer Herrschaft oder im Jugoslawien des 20.Jahrhunderts. Und so blieb die Stadt über hunderte von Jahren unverändert und gilt heute als die besterhaltene aus spätmittelalterlicher Zeit. 

Auf unserem Streifzug wussten wir manchmal nicht, was wir zuerst mit einem Foto festhalten sollten. Während uns die verwinkelten Gassen immer wieder neue spannende Einblicke gewährten, zähltenMatteound Madita die vielen Eisdielen. Der Eishunger wurde immer größer und wir stillten ihn schließlich jeder mit zwei extragrossen Kugeln, während wir zusahen, wie gegenüber des Seetores eine große Reisejacht festmachte. Das Kastell besichtigten wir nur von außen - für eine ausführlichere Begehung erschien es uns zu baufällig. 

Einen Rundgang wert hingegen war die Kathedrale Sveti Lovro. Das Westportal ist eine der beeindruckendsten Arbeiten romanischer Bildhauerkunst, ausgeführt im 13. Jahrhundert vom dalmatinischen Meister Radovan. Der Aufstieg auf den Glockenturm kostete uns Überwindung, lohnte sich aber vor allem wegen des fantastischen Rundum-Blicks auf die Stadt. 

Während wir auf dem Hinweg die Adria-Autobahn benutzt hatten, benutzen wir zurück ausschließlich die Küstenstraße. Das lohnte sich nicht nur wegen der herrlichen Badenmöglichkeiten sondern auch wegender äußerst reizvollen Landschaft - Mittelmeer wie aus dem Bilderbuch, vor allem zwischen Trogir und Sibenik. Irgendwo dort kamen wir dann auch an Primosten vorbei und genossen für einen Augenblick den Ausblick auf eine weitere Perle der Adria. 

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Kommentare: 1
  • #1

    Zillmann Astrid (Sonntag, 04 Juli 2021 17:34)

    Liebe Grüße an euch zurück und danke lieber Großer für die vielen interessanten Eindrücke und Berichte über dieses schöne Land. Die Fotos sprechen alleine schon für sich, da kann man sich verlieben. Auch uns ging es schon oft so, dass man die schönsten Ecken selbst entdeckt hat, weg von allen Empfehlungen und Reiseführern, gerade in Umbrien und auf Korsika.
    Weiterhin viel Freude und Spaß auf eurer Reise.