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Höhlenforscher und Klettermaxen

Heute wollen wir einen ganz besonderen Bewohner der istrischen Halbinsel besuchen. Er lebt im Untergrund und kennt kein Tageslicht. Er ist eines der ungewöhnlichsten Tiere auf unserer Erde.Hier in Istrien - und auch noch weiter südlich an der kroatischen Küste - ist der Grottenolm zu Hause. 

Der Grottenolm lebt ausschließlich in den Gewässern unterirdischer Höhlen. Es handelt sich um einen Lurch, der keine Pigmentierung hat und daher weiß ist. Er kann bis zu acht Jahre ohne Nahrung überleben. Der Lebensraum, den er braucht, findet sich vor allem hier, wo der poröse Kalkstein durch Erdverschiebungen rissig wird und über lange lange Zeit durch eindringendes Wasser aus einem Riss eine Höhle entsteht. Die Baredine-Höhle nahe Poreč ist eine davon. Man kann sie während einer geführten Tour, sogar in deutscher Sprache, erkunden. 

Nachdem wir in die Höhle hinabgestiegen waren, bekamen wir zunächst viele wunderschöne Tropfsteine zu Gesicht. Mache riesengroß, andere nur klein. Alle in erstaunlichen Farben und Formen-Stalaktiten, Stalagmiten, Säulen. Die Höhle ist gut erforscht, aber man weiß längst noch nicht alles über sie. Die Form mancher Tropfsteine zum Beispiel gibt den Forschern immer noch Rätsel auf. 

Ganz am Ende, am tiefsten Punkt für alle, die keine Höhlentaucher sind, warten dann gleich zwei der seltenen Tiere auf uns, auf die wir so gespannt waren. Normalerweise könnte man sie hier nur auf einem Tauchgang beobachten. Aber welcher normale Tourist kann schon höhlentauchen. Also leben zwei Exemplare wahrscheinlich schon seit geraumer Zeit in einem kleinen Wasserbecken 60 Meter unter der Erdoberfläche, wo jede geführte Tour endet. Hoffentlich werden sie auch gut gefüttert. 

Am Nachmittag gehen wir dann klettern. Unsere Kinder sind wirklich mutig. Manchmal allerdings überschätzen sie sich. Madita möchte plötzlich nicht mehr weiter - die Höhe kombiniert mit einer schmalen Slackline flößt ihr Angst ein. Zurück geht auch nicht mehr, die ZIP-Roller kann man natürlich auch nicht ausklinken. Also kommt einer hochgeklettert und hilft uns, das ängstliche Kind über das schmale Seil zu lotsen. Nachher wird sie sagen, dass ihr am orangenen Kurs am besten die abschließende Zipline gefallen hat - einfach am Seil baumeln und abwärts rasen. 


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Kommentare: 1
  • #1

    Zillmann Astrid (Freitag, 16 Juli 2021 06:12)

    Hallo ihr mutigen Höhlengänger und Kletterer! Das sind ja immer wieder beeindruckende Erlebnisse und nur gut, dass Papa sie in seinem Reisebericht festhält für alle, damit man sie nicht vergisst.
    Der Grottenolm, was für ein seltsames Tier! Ich bin froh, dass ihr alle wieder heil ans Tageslicht gekommen seid.
    Ganz viele Grüße aus Sachsen! Gute Reise!