
Die Bastei als eine der Hauptattraktionen der Sächsischen Schweiz liegt unmittelbar hinter Rathen: Für uns also quasi ein Katzensprung. Was liegt da näher, als die Rathener Felsenwelt als erstes
zu erkunden? Dabei sollten wir auch den mutigen Wanderer von gestern wiedersehen.
Zunächst jedoch froren wir ganz gehörig. Gerade noch saßen wir beim üppigen Frühstück im Elbschlösschen und jetzt bewunderten wir den Nebel, der die Elbe flussabwärts zog, während wir uns
fragten, ob wir uns warm genug angezogen hatten.
Diese Zweifel waren jedoch ganz schnell ausgeräumt, nachdem wir in den Amselgrund eingebogen waren. Es geht ziemlich steil bergan hier, Stufe für Stufe näherten wir uns der traumhaften
Felskulisse - eine schweißtreibende Angelegenheit. Und gerade als der Weg scheinbar kein Ende mehr zu nehmen schien, erreichten wir den Eingang der Felsenburg Neurathen. Hier nun machten wir
Bekanntschaft mit den Felsgestalten, um die sich allerlei Sagen ranken - am Eingang zur ehemaligen Raubritterburg hatten wir ein interessantes, kleines Buch dazu entdeckt.
Erst einmal sind die Türme aus Sandstein einfach nur beeindruckend, wie sie so in der Landschaft in die Höhe ragen. Ihre Formen und alte Geschichten haben ihnen zudem treffende Namen beschert. So gibt es die Lokomotive, den Kasperkopf oder die Gänse, und nicht zuletzt den Mönch. Ach was? Den kannten wir doch! Gestern vom Fähranleger aus hielten wir die blecherne Wetterfahne auf diesem Felsturm für einen besonders mutigen Wandersmann.
Die Basteibrücke ist gnadenlos vollgestopft mit Touristen und Ausflüglern, die das sonnige Oktoberwetter noch einmal nutzen wollen. Man kann kaum treten und wir haben deshalb keine Lust, uns auf die Basteiaussicht zu quälen. Egal, denn wir hatten zwischendurch schon genügend Gelegenheiten für schöne Ausblicke auf die sich dahinschlängelnde Elbe. So bleibt uns Zeit für eine ausgiebige Mittagsrast.
Die eigentlich schönere Rückroute führt über die Schwedenlöcher, von wo man all die sagenhaften Felsen noch einmal bestaunen kann. Leider ist die Strecke gerade wegen Bauarbeiten gesperrt. Wir weichen auf den Waldweg in Richtung Wehlen aus, der Teil des Malerweges ist, benannt nach Meistern wie Caspar David Friedrich, der hier Inspiration suchte und fand.
Unten an der Elbe angekommen, wenden wir uns wieder in Richtung Rathen und merken bald, wie platt unsere Füße mittlerweile sind. Der eine oder andere Schaufelraddampfer zieht pfeifend an uns vorbei, während wir tapfer die letzten Kilometer unserer Wanderung hinter uns bringen.
Schließlich am Abend auf der Suche nach einem kleinen Imbiss treffen wir sie wieder, die Rathener Sagengestalten. Mitten im Örtchen, während bereits die Dämmerung hereinbricht.
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Zillmann Astrid (Sonntag, 10 Oktober 2021 08:22)
Guten Morgen ihr Wanderer!
Sogleich erinnere auch ich mich an den kleinen Brunnen im Ort mit den bekanntesten Felsen.
Euer Tag klingt interessant, obwohl die Schwedenlöcher leider nicht zugänglich waren...aber das muss man halt in Kauf nehmen, es gibt ja noch viele andere Dinge zu entdecken. Und das herrliche Wetter entschädigt vieles.
Mit dem Besucherandrang war sicher zu rechnen am Wochenende. Auf Königstein wird es vielleicht ähnlich sein?
Der Lilienstein ist auch lohnenswert.
Wir waren dort mit Balasz und Zcaba vor gefühlten hundert Jahren.
Und einmal nur mit euch, da hat es geregnet.
Viele Grüße und einen wunderschönen Tag im Sachsenland an der Elbe.