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Das Labyrinth im Zauberwald


Heute verabschieden wir uns schon wieder von unserem liebgewonnenen Elbschlösschen und dem beschaulichen Rathen. Für zwei Tage werden wir nun noch nach Dresden übersiedeln, um ein wenig Stadtluft zu schnuppern. Aber der Tag ist lang und die Fahrt nicht weit; Gelegenheit für einen letzten Ausflug ins Grüne, bevor wir uns ins Stadtgetümmel stürzen. Also ordentlich gefrühstückt! Wenn man denn kann - Matteos erster Backenmilchzahn hatte sich gestern kräftig gelockert, blutete sogar ein wenig. Zur Ablenkung half nur noch Fernsehen, ans Essen wollte der Große gar nicht mehr denken!

 

Die Fähre war fast leer in Richtung Rathen, in der Gegenrichtung nach Niederrathen ziemlich voll. So wie immer am Vormittag, wenn alles auf die Bastei will. Wir verlassen den Elbeparkplatz und rollen unserem nächsten Abenteuer entgegen.

 

Von riesengroßen Felsen haben wir ja nun schon genügend gesehen: Die Bastei, der Königstein und all die Tafelberg-ähnlichen "Steine", für die die Sächsische Schweiz so bekannt ist. Klettern kann man da tatsächlich auch, allerdings nur mit professioneller Ausrüstung und viel Erfahrung. Auf unserer ersten Wanderung konnten wir ein paar Kletterer aus der Ferne beobachten.

 

Nun ist das ja so in der Form nichts für Kinder, zumindest nicht für uns Flachlandtiroler. Ein bisschen fußlahm waren wir nach zwei Tagen nun auch schon. Wie wär's stattdessen mit einem riesengroßen Abenteuerspielplatz mitten im Wald? Voila, von dieser Art Spielplatz gibt es gewiss nicht viele: Das Felsenlabyrinth bei Langenhennersdorf; es ist längst kein Geheimtipp mehr, aber deswegen nicht weniger lohnenswert. 

 

Ein bisschen mulmig wurde uns trotzdem, obwohl hier alles eine Nummer kleiner ist als bei Bastei und Co. - tief genug fallen kann man schließlich auch hier. Durch so manche Spalte, manches Loch passt man als Erwachsener noch nicht einmal mehr durch. Die Kinder jedenfalls sind vor Abenteuerlust kaum mehr zu bremsen und auch als Mama oder Papa ertappt man sich dabei, ganz begeistert zu kraxeln, zu klettern oder zu springen, sich und seine Kraft und Beweglichkeit auszutesten. Fürs nächste Mal Pflicht: Wirklich festes Schuhwerk!! 

 

Der Wald hier ist besonders schön. Vögel zwitschern, Fledermäuse (?) fiepen, das Licht fällt durch grüne Baumkronen auf moosbewachsene Buchenstämme. Trotz der vielen Besucher tagtäglich scheint er noch intakt. Anderswo haben wir viele abgestorbene Fichten gesehen, von den Dürren der letzten Jahre und dem Borkenkäfer arg gebeutelt. Der örtliche Wanderverein hat kleine Infoblätter ausgelegt; neben einem Plan des Felsenlabyrinths gibt es eine Liste von Dingen und deren Verweildauer in der Natur. Wer hätte gedacht, dass eine Bananenschale drei Jahre zum Verrotten braucht?

 

Nach Dresden rollen wir dann durch den ersten Regen unseres Urlaubs. Morgen soll es noch viel mehr davon geben. Aber die Stadt hat auch bei Schlechtwetter eine Menge zu bieten. Auf jeden Fall staunen wir schonmal über unser riesiges Apartment mit Blick auf den Altmarkt - wow!! Eine dringend nötige Einkaufstour - es werden Winterschuhe und -jacken für die Kids gebraucht - können wir gleich heute noch erledigen. Als es dunkel geworden ist, sind wir alle dann wieder fußlahm. Höchste Zeit für einen leckeren Burger (wobei auch endlich der störende Wackelzahn herausfiel) und dann ab ins Hotel.

 

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Zillmann Astrid (Dienstag, 12 Oktober 2021 17:46)

    Hallo liebe Ferienkinder und Urlauber, ich staune über all eure Erlebnisse und Eindrücke der letzten Tage! Und bin zudem froh, dass ihr nicht in eine Felsspalte gerutscht seid...
    Hoffentlich kann Matteo nun wieder richtig kauen und schnurpsen.
    Zähne können einem echt vieles vermiesen!
    Liebe Grüße von Opa und Oma aus Heyda