Alpakawanderung

Kurz bevor wir zur Alpakaweide aufbrechen, lässt uns ein Regenschauer noch mehr frösteln. Als wir die Weide betreten, kommt zum Glück wieder die Sonne raus. Jetzt können wir zum ersten Mal die süßen Alpakas ganz aus der Nähe sehen. Die Hand voller Pellets ist verblüffend schnell leer geschlabbert, kaum dass man sich welche hat geben lassen. Aber irgendein Tier ist ja doch immer in der Nähe; wir haben ausreichend Gelegenheit, das weiche, trockene Fell zu streicheln. Es ist nicht fettig und riecht eigentlich auch gar nicht, wirklich angenehm. Jedes Tier ist anders, bei genauem Hinsehen hat jede ganz besondere Eigenschaften. Mal sind es die Haarbüschel an den Ohren, mal die Tolle auf dem Kopf. Mal ist es eine ganz besondere Kopfform oder ein besonders langer graziler Hals. 

Bald schon wird die Wanderung beginnen. Matteo hofft darauf, sich ein Alpaka aussuchen zu können. Ein braunes soll es sein. Ob er die Alpakaführerin danach fragen kann? Die erzählt gerade allen Besuchern wissenswerte Dinge über die Farm und ihre Bewohner: Dass alle Tiere nach Apfelsorten benannt sind zum Beispiel. 
Nun ist sie endlich fertig und Matteo kommt aus der Deckung. Ja natürlich, er kann sich für die Wanderung ein braunes Alpaka aussuchen. 

Herzogin Kamina, Matteos Begleiterin, ist ein zehn Monate altes Fohlen, ein Kind aus dem letzten Herbst. Maditas Wegbegleiter Herbstprinz ist ein junger erwachsener Wallach, der von der Nordseeküste stammt. Beide sind anfangs recht störrisch: Als wir zum Spaziergang aufbrechen, spielen sie zunächst abwechselnd Bremse. Ob es am wieder einsetzenden Regen liegt? Einige der Tiere kauern sich auf den Boden, was ein angeborenes Verhalten bei Regen ist.

Irgendwann haben die Kinder den Dreh raus und beweisen viel Feingefühl im Umgang mit ihren eigenwilligen Giraffenschafen. Und dann geht es flott voran; zunächst an einem Wassergraben entlang, der die Weiden vom Wanderweg trennt und später einen Hügel hinauf durch ein kleines Wäldchen. Wir lassen unsere Alpakas auf einer großen Wiese rasten. Hier fressen sie sich nicht nur satt, sondern verrichten auch ausführlich ihr Geschäft. Meine Güte, was da so durchgeht! Aber wer viel frisst, … .

Auf dem Rückweg rennen die Tiere fast schon. Was wohl völlig normal ist, weil sie merken, dass es zurück auf ihre Weide geht. Und zu Hause fühlen sie sich immer am wohlsten. Schade, dass wir uns schon von unseren neuen Freunden verabschieden müssen. Schade auch, dass der Hofladen nun schon geschlossen hat. Es ist recht spät geworden mit unseren beiden braunen Trödlern. 

Unterdessen bringt uns auf dem Spaziergang zurück zum Auto der benachbarte Bootsverleih auf die nächste Ausflugsidee für kommendes Wochenende.