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Von Puglia nach Calabria

Seit gestern sind wir in Kalabrien. Wie erwartet ist es hier ganz anders als in Apulien, und auch anders als im Baia Degli Aranci Camping Village. Unser Appartement ist riesig und gut ausgestattet. Wir haben sogar einen eigenen Whirlpool.
Von der Terrasse blickt man zwischen zwei Häuserdächer hindurch aufs Meer der Costa Degli Dei, der „Küste der Götter.“

Wer Italien kennt, der kennt allerdings auch die Kehrseite der Medaille. Hier im tiefen Süden ist der Müll ein Problem. Überall liegt er an den Straßenrändern, wird achtlos aus dem Auto geworfen, oder säckeweise in der Böschung deponiert. Warum nur? An der Müllabfuhr kann es nicht liegen, die kommt hier täglich. 
Und dabei ist Müll eines der Probleme, die gut in den Griff zu bekommen wären, wenn jeder mitmacht.

Gegen die extreme Dürre, die derzeit in ganz Europa herrscht, ist nicht so leicht anzukommen. Auf der Fahrt hierher haben wir einige Brände auf Feldern beobachten können. Gelöscht wurde nirgends; häufig scheint man das Feuer sich selbst zu überlassen. Irgendwann ist es dann erloschen. 

Auch nebenan, direkt an unsere kleine Siedlung angrenzend und keine dreißig Meter entfernt hat es gestern noch gekokelt. Eine beträchtliche Fläche Schilf ist dabei abgebrannt. Ein hölzerner Telefonmast wurde teilweise zu Holzkohle und wird offenbar nur noch von der Oberleitung gehalten. Auch typisch Italien: Man geht völlig gelassen mit allem um. 

Briatico wirkt ein wenig wie im Dornröschenschlaf. Die ideale Lage am Meer hält den Ort am Leben, ein paar Touristen verschlägt es zum Wohnen hierher. Dennoch gibt es mehr Häuser als Menschen. Vieles verfällt zusehends. Die wenigen Läden zeugen von zu wenig Kundschaft. Nahe, attraktivere Orte wie Pizzo und Tropea locken mehr Besucher an. 

Weniger Andrang kann auch erhebliche Vorteile mit sich bringen. Man hat einfach mehr von allem. Beispielsweise mehr Platz an den herrlichen Stränden. Sie sind hier weniger sandig sondern eher steinig. Das macht sie zum idealen Ort für ausgiebige Schnorchelgänge. Ines und Matteo sind manchmal gar nicht mehr aus dem Wasser zu kriegen, wenn sie den vielen bunten Fischen nachschwimmen. 

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