

In Florenz gibt es unheimlich viel zu sehen. Man kann mehrere Tage damit verbringen, sich die vielen Kunstwerke in den Museen oder Galerien und die monumentalen Bauten anzuschauen. Die Geschichte der
Stadt ist reich an bedeutenden Künstlern, Wissenschaftlern und anderen Persönlichkeiten. Über allem thront die Familie der Medici, deren Dynastie die Stadtgeschichte über hunderte von Jahren
bestimmte.
Für unsere beiden jüngeren Italienurlauber wollten wir den Besuch auch interessant gestalten und hatten uns ein ganz besonderes Museum dafür ausgesucht. Weil es sehr heiß werden sollte, fuhren wir früh los. Vom Parkplatz außerhalb der Stadt gelangt man bequem mit der Straßenbahn ins Zentrum. Dann noch ein kurzes Stück mit einem der kleinen Stadtbusse und schon waren wir da. Ein paar Schritte zu Fuß und schon standen wir vor dem beeindruckenden Dom. Fasziniert betrachteten wir die reich mit Bildhauerei und Fresken verzierte Vorderseite und rätselten ein ums andere Mal, welchen Heiligen diese oder jene Statue nun darstellen sollte. Bestürzt registrierten wir die langen Schlangen wartender Besucher an den Eingängen und entschieden uns gegen eine Besichtigung. Ein bisschen hatte ich ja doch gehofft, das Bauwerk von innen betrachten zu können. Leider können wir nun nicht von der ja so beeindruckenden Kuppel berichten. Stattdessen spazierten wir einmal um den Dom herum. Auch hier steht übrigens wie in Pisa ein separater Glockenturm nebenan.
In einem witzigen T-Shirt-Geschäft fanden wir tolle Shirts für die Kids und die Daheimgebliebenen.
Es war noch Vormittag und die Temperatur in den schattigen Gassen auch noch erträglich. Also machten wir uns zu Fuß auf den Weg zur großen Franziskanerkirche Santa Croce. Dort sollten wir mehr Glück mit einer Besichtigung haben. Sie liegt etwas abseits der großen Touristenströme, ist aber nicht minder interessant. Im Gegenteil, denn hier liegen einige berühmte Italiener und Söhne der Stadt begraben, Michelangelo beispielsweise und Galilei sowie Machiavelli. Abseits dessen faszinierten uns die überdimensionalen alten Gemälde und die Fresken, auf denen Geschichten aus dem neuen Testament zu sehen waren. Manche Darstellungen sind schon recht brutal, nicht alles konnten wir den Kindern erklären. In einer Seitenkapelle hingegen fanden wir schön dargestellt die gesamte Geschichte von Jesu Christi Geburt. In einem anderen Raum entdeckte Matteo ein uraltes Kreuz, von dem er schon einmal etwas gesehen oder gelesen hatte.
Seltsam: Im großen Chorraum der Kirche stolperten wir hin und wieder über eine der in den Boden eingelassenen Ruhestätten. Manche davon sind von den Schuhen abertausender Besucher so abgewetzt, dass man die Inschriften nicht mehr erkennen kann - irgendwie ein trauriges Schicksal. Immerhin muss der hier geehrte Mensch einst bedeutend genug gewesen sein, um seinen letzten Platz in dieser Kirche zu erhalten.
Von der Kapelle der Medici aus suchten wir etwas eilig den Ausgang, um rechtzeitig das Interaktive Leonardo da Vinci Museum zu erreichen, unser Highlight des heutigen Tages.
Es wurde langsam heiß in der Stadt. Zügigen Schrittes eilten wir durch die Gassen und erneut am Dom vorbei und gerieten dabei ganz schön ins Schwitzen! Im Museum würde es ja dann klimatisiert sein, zum Glück!!
Erst über zwei Stunden später verließen wir das Museum wieder. In der Zwischenzeit waren wir alle vier zu kleinen Da Vincis geworden. Schließlich hatten wir viele seiner Erfindungen in Lebensgröße ausprobieren können, darunter einen mittelalterlichen Panzer, Kräne, Druckerpressen, Katapulte, Kugellager, ein Landvermessungsgerät und und und. Die meisten seiner ausgestellten Konstruktionen sind ausführlich erklärt. Wir erfuhren, wie er sich einen ersten Hubschrauber vorgestellt hat oder wie sein Flugapparat funktioniert. Leonardo war ein akribischer Denker. Jeder seiner Ideen hat er ausführlich aufgeschrieben und Zeichnungen dazu angefertigt. Nur deshalb war es möglich, all diese Geräte hier nachzubauen. Sein Schriftbild ist dabei so regelmässig,wie es mit der seinerzeit üblicherweise verwendeten Schreibfeder nicht möglich gewesen wäre. Er erfand also einen Füller, umfortan seine Gedanken zu Papier zu bringen.
Nicht zuletzt gab es eine kleine Ausstellung seiner Kunstwerke, die die Kinder erstaunlicherweise auch schon gut kannten. Wir lernten auch, dass Leonardo ein Weltenbummler war. Nicht nur in Florenz, auch in Mailand, Venedig, Rom und in Frankreich hat er gewirkt. Dort ist er letztlich auch gestorben und begraben worden.
Die Hitze der Stadt hatte uns wieder; mein Kopf war indes noch gut gefüllt mit Sehenswürdigkeiten, die ich gerne noch besichtigt hätte: Michelangelos David und den Palazzo Vecchio zum Beispiel. Zum Abschluss wollten wir uns in den Boboli-Gärten erfrischen und ausruhen.
Auf der Piazza della Signiora angekommen, stach uns zunächst der Neptunbrunnen ins Auge. Wie gerne hätten wir uns am kühlen Nass erfrischt, aber leider sind die Wasserspeier durch eine Absperrung geschützt. Glücklicherweise muss man ja eigentlich sagen, denn sie wären wohl längst nicht mehr so schön, wenn täglich hunderte Besucher an ihnen herumfingern würden. Vor dem Eingang des Palazzo steht auf der linken Seite Michelangelos David, genauer gesagt eine Kopie davon, aus eben jenem Grund. Das Original findet sich in der Galleria dell‘Accademia, es wurde zu seinem eigenen Schutz Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts dorthin verbracht. Beeindruckend sind vor allem die Details, wie die Venen an Hand und Arm, die von der unglaublichen Kunstfertigkeit dieses einmaligen Bildhauers zeugen. Michelangelo betrieb, genau wie Leonardo, Studien an Toten, um mehr über die Beschaffenheit des menschlichen Körpers zu erfahren. Das war zu jener Zeit streng verboten, die Meister mussten es heimlich, meist nachts, in irgendeiner Leichenhalle erledigen, ohne Spuren zu hinterlassen. Bevor Michelangelo Buonarotti sich an die Erschaffung seines Meisterwerkes wagte, verzweifelten drei andere Bildhauer an dem größten Marmorblock, den Florenz je gesehen hatte. In drei Jahren schuf er dann sein Meisterwerk.
Für unsere beiden jüngeren Italienurlauber wollten wir den Besuch auch interessant gestalten und hatten uns ein ganz besonderes Museum dafür ausgesucht. Weil es sehr heiß werden sollte, fuhren wir früh los. Vom Parkplatz außerhalb der Stadt gelangt man bequem mit der Straßenbahn ins Zentrum. Dann noch ein kurzes Stück mit einem der kleinen Stadtbusse und schon waren wir da. Ein paar Schritte zu Fuß und schon standen wir vor dem beeindruckenden Dom. Fasziniert betrachteten wir die reich mit Bildhauerei und Fresken verzierte Vorderseite und rätselten ein ums andere Mal, welchen Heiligen diese oder jene Statue nun darstellen sollte. Bestürzt registrierten wir die langen Schlangen wartender Besucher an den Eingängen und entschieden uns gegen eine Besichtigung. Ein bisschen hatte ich ja doch gehofft, das Bauwerk von innen betrachten zu können. Leider können wir nun nicht von der ja so beeindruckenden Kuppel berichten. Stattdessen spazierten wir einmal um den Dom herum. Auch hier steht übrigens wie in Pisa ein separater Glockenturm nebenan.
In einem witzigen T-Shirt-Geschäft fanden wir tolle Shirts für die Kids und die Daheimgebliebenen.
Es war noch Vormittag und die Temperatur in den schattigen Gassen auch noch erträglich. Also machten wir uns zu Fuß auf den Weg zur großen Franziskanerkirche Santa Croce. Dort sollten wir mehr Glück mit einer Besichtigung haben. Sie liegt etwas abseits der großen Touristenströme, ist aber nicht minder interessant. Im Gegenteil, denn hier liegen einige berühmte Italiener und Söhne der Stadt begraben, Michelangelo beispielsweise und Galilei sowie Machiavelli. Abseits dessen faszinierten uns die überdimensionalen alten Gemälde und die Fresken, auf denen Geschichten aus dem neuen Testament zu sehen waren. Manche Darstellungen sind schon recht brutal, nicht alles konnten wir den Kindern erklären. In einer Seitenkapelle hingegen fanden wir schön dargestellt die gesamte Geschichte von Jesu Christi Geburt. In einem anderen Raum entdeckte Matteo ein uraltes Kreuz, von dem er schon einmal etwas gesehen oder gelesen hatte.
Seltsam: Im großen Chorraum der Kirche stolperten wir hin und wieder über eine der in den Boden eingelassenen Ruhestätten. Manche davon sind von den Schuhen abertausender Besucher so abgewetzt, dass man die Inschriften nicht mehr erkennen kann - irgendwie ein trauriges Schicksal. Immerhin muss der hier geehrte Mensch einst bedeutend genug gewesen sein, um seinen letzten Platz in dieser Kirche zu erhalten.
Von der Kapelle der Medici aus suchten wir etwas eilig den Ausgang, um rechtzeitig das Interaktive Leonardo da Vinci Museum zu erreichen, unser Highlight des heutigen Tages.
Es wurde langsam heiß in der Stadt. Zügigen Schrittes eilten wir durch die Gassen und erneut am Dom vorbei und gerieten dabei ganz schön ins Schwitzen! Im Museum würde es ja dann klimatisiert sein, zum Glück!!
Erst über zwei Stunden später verließen wir das Museum wieder. In der Zwischenzeit waren wir alle vier zu kleinen Da Vincis geworden. Schließlich hatten wir viele seiner Erfindungen in Lebensgröße ausprobieren können, darunter einen mittelalterlichen Panzer, Kräne, Druckerpressen, Katapulte, Kugellager, ein Landvermessungsgerät und und und. Die meisten seiner ausgestellten Konstruktionen sind ausführlich erklärt. Wir erfuhren, wie er sich einen ersten Hubschrauber vorgestellt hat oder wie sein Flugapparat funktioniert. Leonardo war ein akribischer Denker. Jeder seiner Ideen hat er ausführlich aufgeschrieben und Zeichnungen dazu angefertigt. Nur deshalb war es möglich, all diese Geräte hier nachzubauen. Sein Schriftbild ist dabei so regelmässig,wie es mit der seinerzeit üblicherweise verwendeten Schreibfeder nicht möglich gewesen wäre. Er erfand also einen Füller, umfortan seine Gedanken zu Papier zu bringen.
Nicht zuletzt gab es eine kleine Ausstellung seiner Kunstwerke, die die Kinder erstaunlicherweise auch schon gut kannten. Wir lernten auch, dass Leonardo ein Weltenbummler war. Nicht nur in Florenz, auch in Mailand, Venedig, Rom und in Frankreich hat er gewirkt. Dort ist er letztlich auch gestorben und begraben worden.
Die Hitze der Stadt hatte uns wieder; mein Kopf war indes noch gut gefüllt mit Sehenswürdigkeiten, die ich gerne noch besichtigt hätte: Michelangelos David und den Palazzo Vecchio zum Beispiel. Zum Abschluss wollten wir uns in den Boboli-Gärten erfrischen und ausruhen.
Auf der Piazza della Signiora angekommen, stach uns zunächst der Neptunbrunnen ins Auge. Wie gerne hätten wir uns am kühlen Nass erfrischt, aber leider sind die Wasserspeier durch eine Absperrung geschützt. Glücklicherweise muss man ja eigentlich sagen, denn sie wären wohl längst nicht mehr so schön, wenn täglich hunderte Besucher an ihnen herumfingern würden. Vor dem Eingang des Palazzo steht auf der linken Seite Michelangelos David, genauer gesagt eine Kopie davon, aus eben jenem Grund. Das Original findet sich in der Galleria dell‘Accademia, es wurde zu seinem eigenen Schutz Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts dorthin verbracht. Beeindruckend sind vor allem die Details, wie die Venen an Hand und Arm, die von der unglaublichen Kunstfertigkeit dieses einmaligen Bildhauers zeugen. Michelangelo betrieb, genau wie Leonardo, Studien an Toten, um mehr über die Beschaffenheit des menschlichen Körpers zu erfahren. Das war zu jener Zeit streng verboten, die Meister mussten es heimlich, meist nachts, in irgendeiner Leichenhalle erledigen, ohne Spuren zu hinterlassen. Bevor Michelangelo Buonarotti sich an die Erschaffung seines Meisterwerkes wagte, verzweifelten drei andere Bildhauer an dem größten Marmorblock, den Florenz je gesehen hatte. In drei Jahren schuf er dann sein Meisterwerk.
Über die Ponte Vecchio setzten wir nun unseren Weg in Richtung der Boboli-Gärten fort; wir sollten sie nie betreten. Denn uns hingen die Zungen buchstäblich aus den Hals. Es war nun unerträglich
heiß, der Wunsch nach einer Klimaanlage größer als alles andere. Wir gaben also auf und bestiegen den nächsten Bus. Ein überstürzter Abgang aus dieser an Sehenswürdigkeiten so reichen Stadt. Aber
man kann sich ja schließlich auch noch etwas für zukünftige Besuche aufheben.
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