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Monterey Bay

Monterey sollte für uns vor allem Zwischenstation auf unserer Reise entlang der Route 1 (Pacifica) sein. Hier wollen wir zur Walbeobachtung aufbrechen. 

Eigentlich hatten wir vor, die 1 von Nord nach Süd durchzufahren. Leider hatte es im Frühjahr extrem viel geregnet und infolge dessen auf der Strecke einige Erdrutsche gegeben. Es waren Brücken und ganze Straßenabschnitte weggerissen worden. Ein Teilstück ist immer noch nicht wiederhergestellt. Bis kurz hinter Big Sur kamen wir und mussten dann wieder umkehren. Aber dennoch hatte sich das bereits gelohnt; die Ausblicke aufs Meer sind fantastisch hier und erinnern an Küstenstraßen am Mittelmeer auf Korsika oder in Kroatien und Italien. Es ist nur nicht ganz so eng in den USA, logisch. 

Direkt nach unserer Ankunft in der Bay nahmen wir die ganz besondere Panoramastraße 17-Mile-Road. Auf einer vorgelagerten Halbinsel unterhalb von Monterey gelegen, scheint sie ständig im Nebel zu liegen. Gleichzeitig ist der Nebel der Grund dafür, dass es hier grüner ist als rundherum. Es gibt immer genügend Wasser. Wahrscheinlich sind die Golfplätze auf der Halbinsel deshalb so grün. Wer hier wohnt, muss wirklich reich sein. 

Die Tierwelt an der Küste Kaliforniens ist phänomenal. Zumindest für uns, die wir Seelöwen, Wale und Seeotter nicht von zu Hause kennen. Abends am Pier von Monterey trafen wir wieder auf kalifornische Seelöwen, die wir schon in San Francisco gesehen hatten. Imposante männliche Tiere lagen gemeinsam mit Weibchen in der kleinen Bucht direkt vor dem Pier. Man kann sich ihnen hier auf wenige Meter nähern. Aber Vorsicht: Die Bullen verstehen keinen Spaß. Füttern und Necken sind strengstens verboten! Auch wenn sie behäbig aussehen, können sie dennoch blitzschnell sein. 

Ganz besonders putzig sind die kalifornischen Seeotter, die größte Unterart ihrer Gattung. Nachdem sie wegen ihres Pelzes nahezu ausgerottet waren, haben sich die Bestände dank eines Jagdverbotes seit Anfang des letzten Jahrhunderts wieder ein wenig erholt. Heute gibt es zwischen 1500 und 3000 Tiere, allerdings nur an einem recht kleinen Küstenabschnitt. Es macht Freude, diesen possierlichen Tierchen zuzusehen. Am nächsten Tag konnten wir sie ganz aus der Nähe im Hafen von Moss Landing beobachten. Auf dem Rücken im Wasser treibend ruhten sich fünf Tiere aus, teilweise schliefen sie sogar. Otter sind sehr intelligent und nutzen wie nur wenige andere Tiere Dinge in ihrer Umgebung als Werkzeuge. Diese hier waren aber gerade faul und hatten keine Lust, ihr Können zu demonstrieren. 

Gleich im Anschluss brachen wir auf zur Walbeobachtung. Ein Schiff brachte uns ein paar Meilen raus auf den Pazifik. Mittlerweile war es diesig und frisch geworden, die Luft war kalt und Wind zog auf. Dennoch hatten wir einen Riesenspaß, als das Schiff mit voller Fahrt über die Wellen bretterte. Das war wie Achterbahnfahren. Draußen angekommen, mussten wir uns ein wenig gedulden, aber dann konnten wir die ersten Buckelwale sehen. Einfach gigantisch. Ganz bemerkenswert war die unterschiedliche Färbung der Hinterflosse. Ein Tier hatte eine vollkommen dunkle, das andere eine weiße mit dunklem Rand. Wir schossen unzählige Fotos, um die mal richtig aufs Bild zu bekommen. 


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Kommentare: 1
  • #1

    Zillmann Astrid (Montag, 24 Juli 2023 08:57)

    ...irgendwie hält man den Atem an beim Blick auf den gewaltigen Ozean. Ihr habt ihn so großartig auf euren Fotos festgehalten. Und dann die vielen Tiere, herrlich! Uns zog vergangenes Jahr der Atlantik voll in seinen Bann. Zumindest hatten wir beide das Gefühl der Macht und ganz viel Respekt davor!
    Viele schöne Erlebnisse weiterhin!