

Wer kann schon behaupten, mal auf dem Deck eines Flugzeugträgers gestanden zu haben? Seit heute können wir es.
Die USS Midway, benannt nach der berühmten Schlacht im zweiten Weltkrieg, war mit über 60000 Tonnen Gewicht und einer Länge von über 300 Metern lange Zeit der größte Träger der Vereinigten Staaten. Auch heutige Schiffe der neuen Klassen sind nur unwesentlich länger. Dieses Prachtstück der U.S. Navy liegt im Hafen von San Diego, wo es mit fast fünfzig Dienstjahren nach Ende des zweiten Golfkriegs außer Dienst gestellt wurde. Dank des Einsatzes vieler Freiwilliger und einer Menge an gesammelten Spendengeldern konnte es ab 2004 glücklicherweise als Museum weiter betrieben werden.
Schön dass es hier auch wieder, wie schon in Alcatraz, eine geführte Audiotour auf Deutsch gibt. Und erneut sind die O-Töne ehemaliger Zeitzeugen die Sahnestücke der Besichtigung. Wir tauchen also abin die Tiefen des Ozeanriesen und inspizieren sein Inneres.
Wir können erleben, wo Einsatzbesprechungen stattfanden, in denen nach Abschluss eines Einsatzes häufig so mancher Platz eines abgeschossenen Piloten leer blieb. Für Hubschrauber- und Flugzeugpilotengab es übrigens getrennte Besprechungsräume.
Wie auch von anderen Marineschiffen oder U-Booten bekannt, spielte die Rangordnung der Besatzungsmitglieder eine große Rolle. Mannschaftsdienstgrade hatten weniger Komfort als deren Kommandierende, die wieder weniger als die jungen Offiziere und diese wiederum weniger als die oberen Offiziere. Das galt natürlich nicht nur bei der Unterbringung sondern auch beim Essen.
Die Küche war ein Herzstück dieses Giganten, denn die Verpflegung aller war sehr wichtig. Ein Seemann sollte (O-Ton) „sechs bis acht Stunden“ satt bleiben. Es brauchte z.B. Kartoffeln und Hackfleisch dafür. Der Chefkoch berichtete darüber, dass Hunderte Liter Brühe in Töpfen gekocht werden musste, die groß wie Fässer waren. Schließlich mussten insgesamt über 4000 Besatzungsmitglieder versorgt werden. Der „neue Typ, der abwaschen musste“ erzählte von seinem Arbeitstag: „It seemed like the dishes never stopped coming.“
Als Kriegsschiff beherbergte diese schwimmende Stadt auch eine Krankenstation, die ausgerüstet war wie ein kleines Krankenhaus, inklusive Operationssaal, Intensivmedizin, Labor, Apotheke und sogar einer zahnmedizinischen Abteilung.
Der undankbarste Arbeitsort des Schiffes war wohl die Wäscherei. Nie waren die „Kunden“ zufrieden. Mal beschwerten sie sich darüber, dass die Falten an der Uniform nicht richtig lagen und ein anderes Mal m, dass die Klamotten nicht richtig sauber wurden. Am Ende nahm man wohl „den Overall, der am wenigsten stank“, vom Stapel.
Um den Kindern den Besuch des schwimmenden Museums interessanter zu machen, konnten sie sich ein Pilotenabzeichen verdienen. Auch wenn es diese Motivation hier nie und nimmer gebraucht hätte, Madita und Matteo waren mit Feuereifer dabei, die Lösungen für die Quizfragen im Bauch des Flugzeugträgers zu finden. Eine handelte davon, wie viele Kinder in den Bauch eines kleinen, zivilen Flugzeugs passen würden. Die passende Begebenheit dazu war die Rettung von vietnamesischen und amerikanischen Zivilisten beim Fall von Saigon zum Ende des Vietnamkriegs. Die Flugzeuge brachten die Geretteten schließlich zur Midway, am Ende wurden so tausende gerettet. Einer der Piloten hatte berichtet, seine ganze siebenköpfige Familie ausgeflogen zu haben.
Am Ende blieb nur noch die Frage übrig, wie die Piloten denn die Landemarkierungen scherzhaft nannten. Wir hatten unglücklicherweise nur noch wenig Zeit, bis unsere Parkuhr ablief, die hier im Hafen auf drei Stunden begrenzt ist. Und sicher hätten wir noch zwei weitere Stunden auf der Midway verbringen können. Aber würden wir jetzt noch die letzte Frage beantworten können? Matteo tippte auf „Fleischklopse“. In der deutschen Übersetzung im Guide sagten sie „Frikadelle“, was aber wiederum nicht in der Liste der möglichen Antworten im Quiz stand. Der freundliche Ex-Pilot mit dem Nickname Razor am Infostand löste unsere Spannung: „They said meatballs.“ Puuhh, richtig gelegen.
In einer kleinen „Zeremonie“ bekamen die beiden ihr Abzeichen und durften erzählen, welches der Flugzeuge oder Hubschrauber sie am besten fanden.
Ein Wermutstropfen dieser spannenden Besichtigung blieb: Gerade dem Flugdeck konnten wir nicht so viel Zeit widmen, wie wir wollten. Schade! (Aber das Abschleppen unseres Autos wollten wir hier nun wirklich nicht riskieren…)
Zum Ausklang des Tages unternahmen wir einen Spaziergang durch die schönen Gärten des Balboa Parks, dem kulturellen Zentrum San Diegos mit vielerlei Museen, Kunstausstellungen und Theatern. Und natürlich noch eine Stunde Planschen im Hotel-Pool. Schließlich mussten wir die vielen Eindrücke ja erstmal sacken lassen.
Die USS Midway, benannt nach der berühmten Schlacht im zweiten Weltkrieg, war mit über 60000 Tonnen Gewicht und einer Länge von über 300 Metern lange Zeit der größte Träger der Vereinigten Staaten. Auch heutige Schiffe der neuen Klassen sind nur unwesentlich länger. Dieses Prachtstück der U.S. Navy liegt im Hafen von San Diego, wo es mit fast fünfzig Dienstjahren nach Ende des zweiten Golfkriegs außer Dienst gestellt wurde. Dank des Einsatzes vieler Freiwilliger und einer Menge an gesammelten Spendengeldern konnte es ab 2004 glücklicherweise als Museum weiter betrieben werden.
Schön dass es hier auch wieder, wie schon in Alcatraz, eine geführte Audiotour auf Deutsch gibt. Und erneut sind die O-Töne ehemaliger Zeitzeugen die Sahnestücke der Besichtigung. Wir tauchen also abin die Tiefen des Ozeanriesen und inspizieren sein Inneres.
Wir können erleben, wo Einsatzbesprechungen stattfanden, in denen nach Abschluss eines Einsatzes häufig so mancher Platz eines abgeschossenen Piloten leer blieb. Für Hubschrauber- und Flugzeugpilotengab es übrigens getrennte Besprechungsräume.
Wie auch von anderen Marineschiffen oder U-Booten bekannt, spielte die Rangordnung der Besatzungsmitglieder eine große Rolle. Mannschaftsdienstgrade hatten weniger Komfort als deren Kommandierende, die wieder weniger als die jungen Offiziere und diese wiederum weniger als die oberen Offiziere. Das galt natürlich nicht nur bei der Unterbringung sondern auch beim Essen.
Die Küche war ein Herzstück dieses Giganten, denn die Verpflegung aller war sehr wichtig. Ein Seemann sollte (O-Ton) „sechs bis acht Stunden“ satt bleiben. Es brauchte z.B. Kartoffeln und Hackfleisch dafür. Der Chefkoch berichtete darüber, dass Hunderte Liter Brühe in Töpfen gekocht werden musste, die groß wie Fässer waren. Schließlich mussten insgesamt über 4000 Besatzungsmitglieder versorgt werden. Der „neue Typ, der abwaschen musste“ erzählte von seinem Arbeitstag: „It seemed like the dishes never stopped coming.“
Als Kriegsschiff beherbergte diese schwimmende Stadt auch eine Krankenstation, die ausgerüstet war wie ein kleines Krankenhaus, inklusive Operationssaal, Intensivmedizin, Labor, Apotheke und sogar einer zahnmedizinischen Abteilung.
Der undankbarste Arbeitsort des Schiffes war wohl die Wäscherei. Nie waren die „Kunden“ zufrieden. Mal beschwerten sie sich darüber, dass die Falten an der Uniform nicht richtig lagen und ein anderes Mal m, dass die Klamotten nicht richtig sauber wurden. Am Ende nahm man wohl „den Overall, der am wenigsten stank“, vom Stapel.
Um den Kindern den Besuch des schwimmenden Museums interessanter zu machen, konnten sie sich ein Pilotenabzeichen verdienen. Auch wenn es diese Motivation hier nie und nimmer gebraucht hätte, Madita und Matteo waren mit Feuereifer dabei, die Lösungen für die Quizfragen im Bauch des Flugzeugträgers zu finden. Eine handelte davon, wie viele Kinder in den Bauch eines kleinen, zivilen Flugzeugs passen würden. Die passende Begebenheit dazu war die Rettung von vietnamesischen und amerikanischen Zivilisten beim Fall von Saigon zum Ende des Vietnamkriegs. Die Flugzeuge brachten die Geretteten schließlich zur Midway, am Ende wurden so tausende gerettet. Einer der Piloten hatte berichtet, seine ganze siebenköpfige Familie ausgeflogen zu haben.
Am Ende blieb nur noch die Frage übrig, wie die Piloten denn die Landemarkierungen scherzhaft nannten. Wir hatten unglücklicherweise nur noch wenig Zeit, bis unsere Parkuhr ablief, die hier im Hafen auf drei Stunden begrenzt ist. Und sicher hätten wir noch zwei weitere Stunden auf der Midway verbringen können. Aber würden wir jetzt noch die letzte Frage beantworten können? Matteo tippte auf „Fleischklopse“. In der deutschen Übersetzung im Guide sagten sie „Frikadelle“, was aber wiederum nicht in der Liste der möglichen Antworten im Quiz stand. Der freundliche Ex-Pilot mit dem Nickname Razor am Infostand löste unsere Spannung: „They said meatballs.“ Puuhh, richtig gelegen.
In einer kleinen „Zeremonie“ bekamen die beiden ihr Abzeichen und durften erzählen, welches der Flugzeuge oder Hubschrauber sie am besten fanden.
Ein Wermutstropfen dieser spannenden Besichtigung blieb: Gerade dem Flugdeck konnten wir nicht so viel Zeit widmen, wie wir wollten. Schade! (Aber das Abschleppen unseres Autos wollten wir hier nun wirklich nicht riskieren…)
Zum Ausklang des Tages unternahmen wir einen Spaziergang durch die schönen Gärten des Balboa Parks, dem kulturellen Zentrum San Diegos mit vielerlei Museen, Kunstausstellungen und Theatern. Und natürlich noch eine Stunde Planschen im Hotel-Pool. Schließlich mussten wir die vielen Eindrücke ja erstmal sacken lassen.
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