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Grand Canyon

Anderthalb Tage im Grand Canyon Nationalpark, mit Sicherheit eines der Highlights dieser Reise. Wir werden einen Tag lang den Park vom South Rim, also dem südlichen Rand aus, erkunden. Am Tag zwei fahren wir am östlichen Rand entlang, wo es noch einige schöne Aussichten gibt. 

Von unserem Motel aus ist es eine halbe Stunde zum Grand Canyon. Wir fahren früh los, wahrscheinlich wird viel los sein. Aber es ist nicht so voll wie erwartet. Und das wird es den ganzen Tag über auch nicht werden. Angenehm, denn von der Küste sind wir anderes gewohnt. 

Am South Rim gibt es Busse, die Parkbesucher kostenlos benutzen können. Sie bringen die Touris zu den wichtigsten Aussichtspunkten und Wanderwegen. Man kann auch den ganzen Rand entlang wandern. Das machen wir am Nachmittag dann auch, teilweise versteht sich - für den ganzen Weg bräuchte es einen Tag oder mehr. Schließlich ist der Grand Canyon größer als Rhode Island. 

Es ist dieser erste Blick auf den Canyon, und es ist egal ob von Süden, Norden, Osten oder Westen, der einen umhaut. Vergesst alles, was ihr im Fernsehen darüber gesehen habt. Dieses Naturwunder mit eigenen Augen zu sehen, kann man nicht übertreffen. Kaum zu glauben, was die Natur hier geschaffen hat. Man möchte meinen, jemand hätte eine riesige Leinwand aufgehängt. 

Höchste Zeit, um auf Entdeckungstour zu gehen. Wir wandern auf dem Bright Angel Trail, der bis ganz hinunter führt. Den Trail bis zu seinem Ende zu wandern, wäre mehr als ein Tagesmarsch. Bis zur ersten Schutzhütte ist es auch schon ein ordentlicher Weg, und wir tauchen dabei tiefer in den Canyon ein als der Eiffelturm hoch ist. Die Ausmaße des Grabens werden uns jetzt erst richtig bewusst. Ganz unten ist er 1,6 km tief. 

Am Nachmittag erkunden wir den Rand des Canyons. Wir wären hier sicher länger unterwegs gewesen, aber wie auch in den vergangenen Tagen ziehen schnell Gewitterwolken auf. Die Busse befördern nun alle Touristen zurück zum Besucherzentrum. Kaum sind wir dort, verziehen sich die Wolken und die Sonne zeigt sich wieder.

Für heute ist der Regen vorüber. Wir könnten wieder zurück, aber unsere Akkus sind leer nach so vielen Wanderkilometern. Stattdessen pilgern wir zum Mather Point und laufen den Rim Trail ein letztes kurzes Stück entlang bis zum Yavapai Point. Von hier aus sollen die Felsen im Sonnenuntergang besonders schön anzusehen sein. Noch verdeckt ein Wolkenband die Sonne… 

Und dann kommt sie hervor und beschert uns ein fantastisches Abschiedsspektakel aus Rot, Orange und Gold. 

Es sind nicht nur die gigantischen Felswände und Abgründe, die die Faszination des Canyons ausmachen. Auch seine Tierwelt lässt uns ein ums andere Mal den Atem anhalten: Wenn ein kalifornischer Kondor hoch über den Schluchten seine Kreise zieht. Oder einer der großen hier einheimischen Schwalbenschwänze aus den Blüten einer Distel nascht. Eichhörnchen und Eidechsen sieht man jedoch viel häufiger hier als alle anderen Tiere. Aber bitte nicht füttern, die Hörnchen werden richtig dick von den Nüssen, die wir Menschen so essen. Und beißen können sie auch. Ein bisschen Angst hatten wir vor der Grand Canyon Klapperschlange, die nur hier vorkommt und genauso giftig ist wie andere Klapperschlangen. Eine haben wir auch kurz unter einen Stein verschwinden sehen.Sie sind so scheu, da muss man schon viel Pech haben, um gebissen zu werden. 

Die Ostumfahrung am zweiten Tag kommt daher mit indianischem Flair. Der Turm kurz vor dem Ausgang des Nationalparks wurde zwar von Mitarbeitern der Eisenbahn errichtet, ist aber heute ein Ausstellungsort für Malereien der Natives. Auch werden hier schöne handwerkliche Produkte aus indianischer Herstellung verkauft. So kann man z.B. aufwendig handgefertigte Bögen und Pfeile kaufen. Das ist leider nichts für unser Reisegepäck. Aber wir gönnen uns nun endlich mal gutes Eis und Smoothies zum fairen Preis. Wirklich lecker hier. 

Nach einem letzten Blick auf den Colorado River und gut gestärkt verlassen wir den Park und sein Weltwunder der Natur. 

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Kommentare: 1
  • #1

    Zillmann Astrid (Freitag, 04 August 2023 09:38)

    Hey ihr Lieben, man weiß garnicht, was man sagen soll...einfach nur Wow oder what a wunderful world. Die Fotos sprechen Bände, selbst als Betrachter aus der Ferne hält man die Luft an.
    Ich höre den Ruf des Condors und denke an Indianerland, bin seit Kindheit an mit diesem Volk verbunden.
    Aber auch die Tierwelt ist so gut " eingefangen " die Familienfotos auch und nicht zuletzt die Idee ein wenig Karate und Tanz mit in die gigantische Landschaft einzubinden. Super!
    Danke und weiterhin gute Reise.