
Unser Haus ist genau so eins: Kaum fünf Meter schmal, zwei Etagen, in die Tiefe gezogen, mit Bretterzaun umzäunte Terrasse auf der Rückseite. Man muss sagen, dass es eines der größeren seiner Art hier im Ort ist. Wahrscheinlich ist man als durchschnittlicher Engländer weniger Platz gewöhnt als in Deutschland.
Die Inneneinrichtung ist gespickt mit Accessoires aus Harry Potter. Und das hat seinen Grund. Watford hat eine ganz besondere Sehenswürdigkeit zu bieten: Die Warner Brother Studios, in denen alle Filme der Harry Potter Reihe produziert wurden. Zehn Jahre lang beherbergten sie einen Großteil des Filmsets, Kulissen, Werkstätten und bis zu 4000 Beschäftigte. Vor allem deshalb sind wir hierher gekommen. Morgen wollen wir die Studios selber besichtigen.
Heute aber brauchen wir einen Tag Pause. Nach zwei Tagen im geschäftigen London ist die Luft etwas raus. Wir könnten noch einmal reinfahren, aber keiner hat Lust dazu. Also was soll‘s, sicher hat Watford auch noch anderes zu bieten als Warner.
Am späten Vormittag ziehen wir los und landen zunächst in einer Kletterhalle. Zum ersten Mal überhaupt klettere ich mit und Matteo und Madita zeigen mir, wo der Hammer hängt. Man glaubt gar nicht, wie anstrengend das sein kann! Und dabei halte ich mich für einigermaßen fit.
Madita macht das Kletteräffchen und schafft quasi jede Wand, die sie sich vornimmt. Und Matteo kraxelt so lange die Challenge-Wand hoch, bis er die neue offizielle Ferienbestzeit für unter 16jährige aufgestellt hat. Wir hoffen, dass sie bis zum Ende der Ferien hält, denn dann gibt es einen Preis.
Um zu Kräften zu kommen, folgt ein Bummel durchs Einkaufszentrum. Unser Mittagessen holen wir vom Street Food Market.
Es ist jetzt schon ziemlich heiß geworden, daher wollen wir uns im großen Cassiobury Park Abkühlung suchen. Es gibt dort Wasserspiele. Der Weg zu Fuß ist länger als gedacht, und dass man hier wie in einem vollen Freibad Schlange stehen muss, hätte auch keiner erwartet. Aber es ist Sonntag und viele Stadtbewohner sind ins Grüne gekommen.
Am Ende begnügen wir uns mit einer Runde Parkeisenbahn, auch mal schön.
Der Rückweg ist, wen wundert‘s, genauso lang wie der Hinweg. Und es ist noch heißer geworden! Wollten wir uns heute nicht eigentlich ausruhen?
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