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Einmal Krabbe, bitte!

Im Hafen von Weymouth ist echt eine Menge los. Die letzten Ausflugskutter kehren gerade zurück, sichtlich fröstelnde Touristen gehen von Board. Vor der Kulisse alter, bunter Fachwerkhäuser wird Livemusik gespielt. Viele Menschen sitzen am Kai, lauschen der Musik und trinken dabei ihren Cider oder ihr Ale. Auf der anderen Seite hat ein Rummel seine Attraktionen aufgebaut. Sonntagabend an einem langen Ferienwochenende eben!

Nach unserem Ausflug zu den Schwänen wollten wir heute eigentlich noch eine Fotoausstellung zum D-Day vor 80 Jahren im Fort Nothe anschauen, aber die hat seit halb vier geschlossen. Sonntagnachmittag eben. 

Also sind wir kurzentschlossen zum Hafen spaziert und nun mittendrin im Getümmel. Weil keiner so richtig weiß, was zu tun statt einfach nur hier rumzuspazieren, macht Mama einen Vorschlag. Lasst uns doch endlich mal Krabben angeln! 🦀 

Gesagt, getan. Im Geschäft des Seenotrettungsdienstes gibt es auch gleich die passende Ausrüstung und eine kleine Beratung gratis dazu. Dann kann’s ja wirklich losgehen!

Wenig überraschend darf an dieser Stelle gesagt werden, dass es schwieriger ist, als es aussieht, überhaupt eine Krabbe zu fangen. Auch scheint bei den anderen immer mehr Eimer zu landen als bei einem selbst? Was die Experten nebenan hier so für Prachtexemplare von Krabben aus dem Wasser fischen, lässt uns neidvoll staunen. Einer hat sogar eine mittelgroße Garnele erwischt!
 
Dabei scheint es eigentlich so einfach: In einen kleinen Netzbeutel wird ein Köder, meistens Speck oder Schinken gelegt. Der Beutel wird am Boden eines größeren Netzes befestigt und durch ein Bleigewicht gesichert. Und dann ab ins Wasser damit. Fängt nun eine Krabbe an, am Köder zu knabbern, zieht man mit der langen Leine den Kescher hoch und die Krabbe ist gefangen. 

Allein die Geduld ist der Schlüssel zum Erfolg. Nach einer guten Stunde macht Madita den ersten Fang. Klein zwar, aber immerhin. Und obendrein gleich noch einen kleinen Fisch. Dem gefällt das zwar gar nicht, jedoch kommen die Krabbe und er gut miteinander aus.

Es ist schon spät und wieder frisch geworden im Hafen. Alle anderen kleinen und großen Krabbenfänger sind mittlerweile verschwunden. Und wir sind ganz schön durchgefroren. Also entlassen wir unseren Fang mit einem lauten Platsch wieder in die Freiheit und trollen uns in Richtung Parkplatz. 

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