
Fünf Stunden Umstiegszeit in San Francisco und fünf weitere in London. Genügend Zeit, um unserem Urlaubstagebuch eine besondere Episode hinzuzufügen. Es soll darum gehen, was Costa Rica zu Costa Rica macht. Dinge also, die es vermutlich selten irgendwo anders auf dieser Welt gibt.
Fangen wir beim Essen an. Nunja, das ist vielleicht noch am wenigstens einzigartig sondern eher typisch für ganz Mittelamerika. Hier isst man bereits zum Frühstück Gallo Pinto, das sind Reis mit roten Bohnen. Und dazu gerne viel Ei. Das war und blieb sehr gewöhnungsbedürftig für uns brötchenliebende Deutsche.
Hier im Land ist man für mittelamerikanische Verhältnisse sehr umweltbewusst. Müll wird überall getrennt, mal mehr mal weniger. Es liegt auch selten Müll irgendwo draußen rum.
In Supermärkten gibt es keine Plastiktüten, stattdessen einen Container voller Verpackungskartons zur Wiederverwendung. Man stelle sich vor, dass uns in Kalifornien eine Kassiererin noch als genial bezeichnete, als wir im Sonderurlaub 2023 unsere Einkäufe in einen Karton statt Plastiktüten gepackt haben. Hier ist das völlig normal.
Klopapier darf nicht in die Toilette. Zugegeben, es mutet etwas eklig an, das benutzte Papier in dem kleinen Eimer im Bad zu entsorgen. Aber die Abwasserreinigung ist hier noch nicht so leistungsfähig wie bei uns in Mitteleuropa. Und das Papier im Eimer haben wir selten gerochen.
Seit das Land sein Militär abgeschafft hat, steht mehr Geld für Bildung zur Verfügung. Daher gibt es in jedem kleinen Dorf eine oder sogar mehrere Schulen. Das merkt man vor allem beim Durchfahren mit dem Auto, man kommt eigentlich quasi alle paar hundert Meter an einer verkehrsberuhigten Zone vorbei.
Costa Ricaner, die auch gerne Ticos genannt werden sind stolze Amerikaner, und werden nicht müde zu betonen, dass Amerikaner nicht nur die aus den USA sind, wie es ja weitläufig üblich ist. Mann und Frau ist hier Mittelamerikaner, aus dem Zentrum des Kontinents.
Absolut einzigartig ist tatsächlich der Ausspruch „Pura Vida“. Er gehört zu Costa Rica wie seine Faultiere. Und diese beiden passen auch sehr gut zusammen, finden wir. Man kann den Spruch eigentlich immer benutzen: Zur Begrüßung, zum Dank, zum Abschied oder als Ausdruck der Freude und Zufriedenheit.
In diesem Sinne: „Pura Vida!“ Und einfach mal die Dinge nicht so ernst nehmen.
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