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Im Nebelwald

Der Nebelwand Monteverdes lässt sich am besten bei einem Rundgang gemeinsam mit einem Guide erleben. Das Erste, was einem dabei auffällt, ist die Stille. War der Regenwald an der Küste noch voller verschiedenster Tiergeräusche, so sind hier lediglich der Wind und vereinzeltes Vogelgezwitscher zu hören.
Und tatsächlich gibt es hier weniger Arten als in den niedriger gelegenen Regionen CostaRicas. Zu Beginn der Regenzeit, also jetzt, wandern einige außerdem ins Tiefland, weil es dort mehr Nahrung gibt.

Langweilig war unsere Wanderung dennoch nicht, sie bot sogar einige kleine Überraschungen. Denn auch wenn sich die Tierwelt seltener zeigt als in den Parks an der Küste, werden aufmerksame Beobachter sie dennoch entdecken. Am beeindruckendsten war sicher eine giftige grüne Baumschlange, deren Hauptnahrung Kolibris sind. Sie bewegt sich nur einmal alle paar Wochen aus dem Baumwipfel nach unten, nämlich genau zu diesem einen Zweck. Das Exemplar, welches uns gezeigt wurde, lauerte auf einem Ast ganz in der Nähe des Kolibri-Café, wo die Vögel für Touristen mit süßem Nektar angelockt werden. Die Kolibris hatten die Schlange längst entdeckt und waren entsprechend aufgeregt; immer wieder versuchten verschiedene den Räuber zu vertreiben - ein riskantes Unterfangen. Die Schlange jedenfalls lauert wahrscheinlich immer noch, falls sie noch nicht erfolgreich war. 

Am Abend begeben wir uns auf eine Nachtwanderung. Es verspricht, spannend zu werden, zeigen sich doch nach Einbruch der Dunkelheit all die Tiere, die man tagsüber selten oder gar nicht zu Gesicht bekommt. Im strömenden Regen machen wir uns auf den Weg. Ob man bei dem Wetter überhaupt was entdecken kann? 

Es sollten am Ende doch einige Tiere dabei sein, die wir bisher noch nicht bestaunen durften. Darunter ein wunderschöner Tukan, der sich allerdings vom Taschenlampenlicht des Guides gestört zu fühlen schien. Ziemlich gruselig waren die Taranteln, die nichts sehen, dafür aber umso feinfühliger auf Vibrationen reagieren. Sie haben ihre Löcher im Boden, wir kreuzten einige davon.  Ein Opossum, verschiedene Frösche und Schlangen und … vervollständigten unsere Sammlung wilder Tiere Costa Ricas. Die erhofften Kinkajous und Porcupines waren leider nicht zu sehen. Vielleicht beim nächsten wilden Ausflug, der Urlaub ist ja gerade mal halb vorüber. 

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Kommentare: 1
  • #1

    Zillmann astrid (Donnerstag, 07 August 2025 01:08)

    So tolle Aufnahmen, die neue Kamera macht das möglich, oder?
    Meine Lieblinge bleiben die Kolibris, bei einigen anderen Tieren gruselt es mich gewaltig.
    Aber ihr seid alle so mutig.
    Ganz liebe Grüße aus Deutschland und danke für die Dschungel Tour.